Fachartikel: No-Code-IoT-Plattform für Maschinenbauer

Wollen Maschinenbauer ihre Produkte um digitale Dienste erweitern, müssen sie das Rad nicht neu erfinden. Lösungen wie die Ixon Cloud erlauben es Herstellern, mit überschaubarem Aufwand Monitoring- und Fernwartungslösungen zu gestalten, zu vermarkten und gleichzeitig selbst von den Betriebsdaten der Maschinen zu profitieren.
Die Ixon-Plattform lässt sich weitreichend an das Corporate Design des Anwenders anpassen. Somit bewegen sich die Maschinenbetreiber beim Einsatz der Software stets in der Markenwelt des Maschinenherstellers.
Die Ixon-Plattform lässt sich weitreichend an das Corporate Design des Anwenders anpassen. Somit bewegen sich die Maschinenbetreiber beim Einsatz der Software stets in der Markenwelt des Maschinenherstellers.Bild: IXON B.V.

Mit der IoT-Plattform von Ixon lassen sich Maschinen optimieren und Problemstellungen lösen, indem sich Komponenten wie SPSen, Interfaces und Roboter aus der Ferne steuern lassen. Unter anderem bietet die Plattform Funktionalitäten für Fernzugriff, Datenerfassung, Dashboards und Alarme. Das besondere an dem System ist, dass der niederländische Plattformanbieter seinen Entwicklungsschwerpunkt darauf gelegt hat, die Integration der Services so zugänglich wie möglich zu gestalten. Ixon-Geschäftsführer Willem Hofmans gründete die Firma im Jahr 2014, als sich in der Industrie zunehmend der Bedarf nach praktikablen Lösungen zur Cloud-Anbindung von Maschinen abzeichnete. Die Erfahrungen, wie eine solche Lösung auszusehen habe, sammelte Hofmans über ein Jahrzehnt als Entwickler von kundenspezifischer Software und Elektronik für den Maschinenbau. Heute nutzen zehntausende Anwender über 100 Länder verteilt die Ixon-Systeme.

Was die Plattform leistet

Ixon Cloud ist als No-Code-IIoT-Plattform zu verstehen, die speziell für Maschinenhersteller entwickelt wurde. Diese können die Cloud-Plattform ohne Programmierungen individuell anpassen, um Fernzugriff, -wartung und -steuerung in ihre Maschinen zu integrieren. Nach Angaben von Ixon werden dazu die Komponenten gängiger Automatisierungsanbieter unterstützt. Selbst Anwendungen anderer Softwarehersteller sollen sich mittels API leicht integrieren lassen. Die im System implementierten Konnektivitätslösungen werden in der Cloud verwaltet und konfiguriert. Auf Basis erfasster Daten lassen sich – inklusive Widgets sowie Drag & Drop-Funktionalität – Dashboards einrichten, die Hersteller und ihre Kunden für ihre spezifischen Interessen nutzen können. Weiteres Kernszenario ist die Optimierung der Maschinenproduktivität anhand (historischer) Maschinendaten, die basierend auf festgelegten Intervallen, Änderungen oder Triggern in die Cloud übertragen werden.

Bild: Ixon B.V.

Weitreichendes White-Labeling

Mit der Ixon Cloud können Produzenten verschiedene White-Labeling-Ansätze verfolgen. Maschinenbauer können ihren Kunden Zugang zur Maschine über ein eigenes IoT-Portal inklusive Corporate Identity und URL bieten. Nachrichten, Benachrichtigungen und E-Mails werden automatisch in der Marke des Maschinenbauers bereitgestellt. Noch weiter reicht das Angebot von Ixon, die gesamte Hardware, die Plattform und mobile Anwendung in der Optik des Produzenten bereitzustellen.

Verbunden per Edge-Gateway

Die Konnektivität zwischen Maschine und nachgelagerter Ixon-Cloud stellen Anwender bei Bedarf mit dem Ixrouter her. Das Device ist ein kombinierter industrietauglicher VPN-Router und IoT-Edge-Gateway. Maschinensteuerung, HMI, Roboter und andere Maschinenkomponenten können mit der LAN-Seite des Konnektors verbunden werden, das sich in der Ixon Cloud registiert, wenn es mit dem Internet verbunden ist. Ziehen Produzenten andere Controller vor, können sie die Software IXagent darauf installieren, der die Maschine ebenfalls mit der Ixon-Cloud verbindet.

Neue Version

Ixon hat die verbesserte Version der Cloud-Lösung live geschaltet. Dabei haben die Entwickler vor allem die Themen Kollaboration und Benutzerfreundlichkeit in den Mittelpunkt gerückt. Der Hersteller schreibt, die Erweiterung sei eng an den Wünschen der Anwender ausgerichtet. Etwa bei den Funktionen zur Zusammenarbeit sowie den Optionen, die Plattform anzupassen und einzurichten. In Ixon Studio lassen sich beispielsweise das Portal verändern und individuelle Dashboards erstellen.

Außerdem bietet das System jetzt eine ausgefeiltere rollenbasierte Benutzerverwaltung zur Verteilung von definierbaren Zugriffs- und Kontrollrechten. Geschäftsführer Willem Hofmans sagt zum Release: „Die zentrale Säule der neuen Ixon Cloud ist die Kollaboration. Wir stehen am Anfang eines bedeutenden Übergangs, bei dem Maschinenbauer damit beginnen, ihr gesamtes Wissen und Können nicht nur bei der Entwicklung, Konstruktion und Installation einer Maschine, sondern während des gesamten Lebenszyklus einer Maschine einzusetzen.“

Mehr als Dienst am Kunden

Die Fernwartung oder -reparatur von Maschinen und Anlagen ist neben dem Monitoring eine äußerst naheliegende Anwendung dieser Technologie. Aber sind die Datenpunkte in den Maschinen und die Konnektivität erst einmal hergestellt, eröffnen sich für Betreiber und Hersteller mitunter ganz neue Möglichkeiten, Nutzen aus der Vernetzung zu ziehen. In einem Projekt bei Hansa Klimasysteme sollen zum Beispiel im Schwimmbad erfasste Daten beim Energiesparen helfen: „In einem Schwimmbad in der Nähe unseres Firmensitzes arbeiten wir aktuell an einem Projekt, bei dem es darum geht, dass sich die Anlage anhand historischer Daten selbstständig optimiert“, erläutert Olaf Harms, Spezialist für IoT und Gebäudeleittechnik-Integration bei Hansa: An 12.000 Datenpunkten pro Stunde werden von Besucherzahl, Wassertemperatur bis hin zur Sonneneinstrahlung Werte aufgezeichnet und mathematisch ausgewertet. Die Lüftungsanlagen können auf Basis dieser Daten das Raumklima so justieren, dass die Betreiber die Energiekosten ohne Einbußen beim Komfort senken können.

Das Beispiel zeigt, dass sich eine IoT-Plattform wie die von Ixon quasi als Commodity beziehen lässt. Der Spielraum, die Technologie wertschöpfend in den wirtschaftlichen Sektoren auszurollen, ist hingegen fast grenzenlos. Von Vorteil dabei ist, wenn Prozessspezialisten ihre Zeit nicht in eine aufwendige Integration, sondern – wie bei Hansa Klimasysteme – in die Gestaltung pfiffiger Lösungen investieren können.

Mit Material von IXON B.V.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Maschinenfabrik Berthold Hermle AG
Bild: Maschinenfabrik Berthold Hermle AG
Branchentreff mit Technologietransfer in Gosheim

Branchentreff mit Technologietransfer in Gosheim

In fast allen Branchen zuhause – das sind die Bearbeitungszentren und Automationslösungen von Hermle. So zählen namhafte Branchen wie der Werkzeug- und Formenbau, Maschinenbau, Automotivbereich, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt, Elektroindustrie und der Energiesektor, aber auch zahlreiche Zulieferbetriebe und Lohnfertiger zu den Anwendern von Hermle Produkten.

Bild: Fabasoft Approve GmbH
Bild: Fabasoft Approve GmbH
Top-Technologietrends 2024

Top-Technologietrends 2024

Die Kombination von Technologien sowie das Verbinden von Menschen, Geräten, Inhalten und Diensten ist die Grundlage für neue Geschäftsmodelle sowie Plattformen. Der Nachhaltigkeitsgedanke spielt bereits eine große Rolle in puncto Digitalisierungsstrategie und wird zunehmend wichtiger. Aus Sicht von Fabasoft Approve stellen vier Technologien essenzielle Aspekte für den Bereich Nachhaltigkeit und das Generieren von beständigen Wettbewerbsvorteilen dar.

Bild: Powerhouse Solutions GmbH
Bild: Powerhouse Solutions GmbH
Datengetriebene Produktionen vereinfachen

Datengetriebene Produktionen vereinfachen

Wer Fertigungsdaten erhebt, bekommt es schnell mit riesigen Datenmengen zu tun. Diese verstellen leicht den direkten Blick auf naheliegende und einfache Maßnahmen, die die Produktion optimieren. Powerhouse Solutions hat mit TwinHub eine Plattform entwickelt, die gewollt pragmatisch – ohne überbordende und dadurch lähmende Komplexität – zum Bindeglied zwischen Maschinendaten sowie übergeordneten Systemen wird.

Bild: Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG
Bild: Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG
Fachartikel: Autonome Fertigung

Fachartikel: Autonome Fertigung

Immer weniger Menschen müssen immer mehr produzieren. Das ist bereits ein langanhaltender Trend, der sich fraglos weiter fortsetzt und sogar zu einer essenziellen Notwendigkeit wird. Bisherige Fertigungskonzepte in der Wälzlagerindustrie benötigen besonders qualifiziertes Personal – selbst oder gerade, wenn diese hoch automatisiert sind. Beim Bedienen, Rüsten und Optimieren ist der Mensch gefragt. Was aber, wenn der Mensch einfach nicht mehr zur Verfügung steht? Supfina bietet hier Lösungen an.

Bild: ACP Systems AG
Bild: ACP Systems AG
Trockene vollautomatisierte Reinigungsprozesse

Trockene vollautomatisierte Reinigungsprozesse

Das Ziel, die Energie- und Ressourceneffizienz zu optimieren, führt in der industriellen Teilereinigung zu einem verstärkten Einsatz von trockenen Verfahren, mit denen sich Verunreinigungen prozesssicher entfernen lassen. Gleichzeitig besteht immer mehr die Anforderung, Reinigungsprozesse automatisiert und in Fertigungslinien integriert durchzuführen.