Interview: „Wir liefern auch in zwei Stunden“

Rund 8.000 Tonnen Rohmaterial jährlich verarbeitet Wiechmann Ketten- u. Kettenräderbau im niedersächsischen Edewecht im Geschäftsbereich Blechbearbeitung. Manche werden auch zu ganzen Bauteilen zusammengefügt, inklusive zwischenzeitlicher externer Bearbeitung. Mit Software von Lantek, international anerkannter IT-Experte für die Blechbearbeitung, sind alle Prozesse jederzeit transparent.
Wiechmann Ketten- u. Kettenräderbau erzielt mit der Software von Lantek Systemtechnik transparente und definierte Prozesse in der Blechbearbeitung.
Wiechmann Ketten- u. Kettenräderbau erzielt mit der Software von Lantek Systemtechnik transparente und definierte Prozesse in der Blechbearbeitung.Bild: ©Chris Fertnig / Lantek Sheet Metal Solutions S.L.

Im Interview geben Prokurist Michael Sanders und Betriebsleiter Blechbearbeitung Hinrich Böhlje weitere Einblicke in die gewinnbringende Zusammenarbeit.

Der Name Ihres Unternehmens lässt nicht direkt auf Blechbearbeitung schließen…

Michael Sanders: Das stimmt. 1963 hat Senior-Chef Otto Wiechmann das Unternehmen gegründet, um Fräsketten, Grabwerkzeug und Kettenräder für Grabenfräsen zu produzieren, mit denen Drainagerohre, Strom-, Gas- und Wasserleitungen im Erdreich verlegt werden. Diese Produkte exportieren wir heute weltweit. 1996 übernahm sein Sohn Andre Wiechmann die Geschäftsführung und hat wenig später in eine Laserschneidanlage investiert, um die Kettenfertigung zu modernisieren. Daraus entwickelte sich schnell ein zweites Standbein: die Blechbearbeitung. Inzwischen haben wir vier Trumpf-Laserschneidanlagen, vier Maschinen von Lissmac für das Kantenverrunden, drei LVD-Abkantpressen und eine NC-Stanzmaschinen von Amada.

Wer sind Ihre Kunden?

Prokurist Michael Sanders: „Heute geben wir die Daten nur einmal ins System ein und können für jeden Arbeitsschritt darauf zugreifen.“
Prokurist Michael Sanders: „Heute geben wir die Daten nur einmal ins System ein und können für jeden Arbeitsschritt darauf zugreifen.“

Sanders: Jeder, der ein gelasertes oder gestanztes, gehärtetes und auch verschweißtes Teil braucht. Das reicht vom Konzern bis zur Nachbarin, die in unser Büro kommt und ein neues Klingelschild möchte. Wir sind hier auf dem Land und helfen, wo der Kunde Bedarf hat.

Einzelanfertigungen sind aber nicht Ihr Hauptgeschäft?

Sanders: Mit namhaften Unternehmen haben wir Rahmenverträge. Diese laufen über 12 bis 18 Monate und werden in definierten Losgrößen abgerufen. Wer bis 12.15 Uhr bestellt, den beliefern wir am nächsten Tag. Dann geht auch mal ein ganzer 40-Tonner raus. Manchmal haben es Kunden aber ganz eilig – wir liefern auch in zwei Stunden.

Wie schaffen Sie das?

Sanders: In unserem Lager haben wir immer rund 500 Tonnen Material vorrätig. Außerdem verfügen wir über ein großes Fertigteillager, in dem wir bis zu fünf Losgrößen vorhalten, die jeweils 30.000 bis 50.000 Teile umfassen können.

Wie behalten Sie den Überblick?

Sanders: Seit etwa drei Jahren steuern wir sämtliche Prozesse, inklusive der Verwaltung unseres Fertigteil-Lagers, mit Software von Lantek. Durch ihre herstellerunabhängige Arbeitsweise können wir alle unsere Maschinen verschiedener Anbieter einbinden… und es gibt keinen Prozess in der Blechbearbeitung, den die Software nicht abbildet.

Wie kamen Sie auf Lantek? Sanders: Durch unseren Technischen Leiter Hinrich Böhlje, der vor fünf Jahren zu uns kam.

Hinrich Böhlje: Ich kenne und schätze die Software von Lantek, seit ich vor 20 Jahren mit den ersten Laseranlagen gearbeitet habe. Anfangs suchte die Firma Wiechmann nur eine Software-Lösung, um Teile für die Blechbearbeitung miteinander zu kombinieren. Dann haben wir aber gesehen, an wie vielen Stellen die Digitalisierung uns noch helfen kann – so entstand schließlich ein komplett geschlossenes System mit Lantek. Das hat uns ganz weit auf dem Weg Richtung Industrie 4.0 gebracht.

Wie genau sieht dieses System aus?

Betriebsleiter Blechbearbeitung Hinrich Böhlje: „Früher fehlte uns der Gesamtblick.“
Betriebsleiter Blechbearbeitung Hinrich Böhlje: „Früher fehlte uns der Gesamtblick.“

Sanders: Das beginnt beim Angebot. Wenn ein Kunde anfragt, ist es mit der Software in Sekundenschnelle erstellt. Sie greift dafür auf valide Daten zu und kalkuliert realistische Preise. Bei Zusage des Kunden wird daraus mit einem Klick ein Auftrag, der in die Produktionsplanung geht und dann von uns gefertigt wird.

>>Wir wollen schnell und termintreu arbeiten<<

Böhlje: Der Werkstattmanager der Software bildet alle 19 möglichen Prozessschritte ab wie Laserschnitt, Stanzen, Kantenverrundung, Umformen und Zerspanen. Jede Maschine ist dort als eigenes Arbeitszentrum dargestellt. Dazu gehören auch Fremdarbeiten, für die Teile das Werk verlassen und wieder zurückkommen. Als durchgängige Lösung begleitet die Software die Aufträge durch die Produktion, in den Versand und bis zur Erstellung des Lieferscheins.

Welche Vorteile hat Ihre heutige Arbeitsweise?

Sanders: Vor Lantek haben wir mit Excel kalkuliert und jeder hat seine Preise selbst ermittelt. Zudem wurde alles mit der Hand erledigt und dokumentiert. Wir hatten ordnerweise Unterlagen. Die konnten alle weg. Heute müssen wir die Daten nur einmal ins System eingeben und können für jeden Arbeitsschritt darauf zugreifen – auch für Nachbestellungen oder weitere Aufträge.

Böhlje: Früher fehlte uns der Gesamtblick. Die durchgängige Rückmeldung nach jedem Arbeitsschritt bedeutet eine bessere Nachverfolgbarkeit. Wir wissen jederzeit, wie weit ein Auftrag ist – und können bei Bedarf auch individuell beschleunigen. Bei kurzfristigen und eiligen Aufträgen müssen wir nicht mehr in der Werkstatt nachfragen. Wir geben sie ins System ein, das sich automatisch die passenden Maschinen sucht. Weil die Prozesse alle viel transparenter sind, können wir zudem freie Kapazitäten nutzen, um auf Lager zu produzieren, wo wir jetzt auch einen besseren Überblick haben. Das brachte große Vorteile für das Management unserer Rahmenverträge, durch die im Jahr Hunderte von Fertigungsaufträgen bearbeitet und verwaltet werden müssen. Bei Bedarf kombinieren wir Aufträge optimal miteinander, um möglichst wenig Restblech zu haben. Da liegen aber nicht unsere Prioritäten. Wir wollen schnell und termintreu arbeiten.

Wie sieht die digitale Zukunft im Unternehmen aus?

Sanders: Wir möchten noch mehr Kunden schneller und direkter erreichen. Deswegen denken wir derzeit darüber nach, mit dem Modul Lantek MetalShop ein Online-Angebot aufzubauen. Dann wären wir rund um die Uhr von überall erreichbar.

www.lanteksms.comwww.wiechmann.com

Lantek Systemtechnik GmbH

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Boschert GmbH & Co. KG
Bild: Boschert GmbH & Co. KG
Kupfer- und Alu-Bearbeitung auf der Hannover Messe

Kupfer- und Alu-Bearbeitung auf der Hannover Messe

Zusammen mit Systempartner Stierli legt Boschert seinen Schwerpunkt bei der Hannover Messe vom 17. bis zum 21. April 2023 auf die Kupferbearbeitung. In Halle 12 – Stand D56 zeigen die Blechbearbeitungsspezialisten aus dem Südschwarzwald u.a. das überarbeitete Kupfer-Bearbeitungszentrum CU-Flex mit seinen drei Stationen zum Stanzen, Biegen und Scheren sowie ihre für die Kupfer- und Aluminiumbearbeitung ausgelegte Stanzmaschine CU Profi der aktuellen Generation.

Bild: Maschinenfabrik Berthold Hermle AG
Bild: Maschinenfabrik Berthold Hermle AG
Auftragseingang erreicht neuen Bestwert

Auftragseingang erreicht neuen Bestwert

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle aus Gosheim entwickelte sich im Geschäftsjahr 2022 besser als erwartet. Der Konzernumsatz des schwäbischen Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialisten stieg gegenüber dem Vorjahr nach vorläufigen, noch ungeprüften Zahlen um rund 26% auf circa 474 Mio. Euro (Vorjahr. 376,0 Mio. Euro), wobei das Auslandsvolumen etwas stärker zulegte als der Inlandsumsatz.

Bild: ESA Eppinger GmbH
Bild: ESA Eppinger GmbH
Werkzeugspezialisten fusionieren

Werkzeugspezialisten fusionieren

Die Eppinger-Gruppe gibt ihren Zusammenschluss mit der Techniks Tool Group (TTG) aus Indianapolis, USA bekannt. Die fusionierten Unternehmen firmieren unter dem Namen Eppinger Technologies. Das zukünftig noch umfassendere Produktangebot wird durch hochwertige Werkzeug- und Automatisierungstechnik für CNC-Dreh- und Bearbeitungszentren ausgeweitet.

Bild: Schunk GmbH & Co. KG
Bild: Schunk GmbH & Co. KG
Automation in Hannover

Automation in Hannover

Wenn vom 17. bis zum 21. April 2023 internationale Unternehmen auf der Weltleitmesse in Hannover zusammenkommen, setzen sie alle ihre eigenen Schwerpunkte – und haben doch eines gemeinsam: Sie stehen aktuell vor großen Aufgaben, die ein tiefgreifendes Umdenken verlangen. Neben drängenden Fragen zur Energiesicherheit und funktionierender Lieferketten stehen Megathemen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Blickpunkt. Dass beide Themen Hand in Hand gehen, vermittelt der Automatisierungsspezialist Schunk und legt den Fokus in Hannover (Halle 6, Stand F21) bewusst auf den offenen Dialog.

Bild: Deutsche Messe AG
Bild: Deutsche Messe AG
Hannover Messe 2023 – Treffpunkt der Industrie

Hannover Messe 2023 – Treffpunkt der Industrie

Energiekosten, Stabilisierung von Lieferketten, Nachhaltigkeit – die mit diesen Megatrends verbundenen Herausforderungen bedingen den konsequenten Einsatz von Hochtechnologie und innovativen industriellen Lösungen. Die Hannover Messe vom 17. bis zum 21. April verbindet in einzigartiger Weise die Darstellung entsprechender Hightech-Angebote aus Maschinenbau, Elektro- und Digitalindustrie sowie Energiewirtschaft.

Bild: U.I. Lapp GmbH
Bild: U.I. Lapp GmbH
Fachartikel: Mehr Service wagen!

Fachartikel: Mehr Service wagen!

Unternehmen sind gefordert, sich neu zu erfinden: weg vom reinen Hersteller, hin zum ganzheitlichen Problemlöser. Denn Kunden wollen nicht einfach nur Produkte kaufen, sie wollen Lösungen. Lapp beschäftigt sich schon lange mit dieser Frage: Der Experte für Verbindungstechnologie bietet seinen Kunden eine Vielzahl an Services. Neu im Portfolio ist nun der Health Check Service zur Überwachung der Daten-Infrastruktur im Bereich Industry of Things.

Bild: Open Mind Technologies AG
Bild: Open Mind Technologies AG
CAM-Software erhält besonderes Qualitätssiegel

CAM-Software erhält besonderes Qualitätssiegel

Hypermill von Open Mind trägt das Qualitätssiegel ‚DMQP‘ (DMG Mori Qualified Products) und ist damit Teil des DMG Mori Produktkonfigurators. Darin können Kunden mit der Konfiguration von Werkzeugmaschinen auch gleich Werkzeuge, Spannmittel und weitere vom Maschinenhersteller mit Hauptsitz in Bielefeld empfohlene Produkte zu vergünstigten Preisen bestellen – darunter auch die CAD/CAM-Suite Hypermill.