Fachartikel: Werkzeuge sorgen für Grip

Hermann Drehtechnik aus Malente bei Lübeck widmet sich unter anderem der Herstellung von Pferdestollen und Zubehör. Für die Produktion setzen die Norddeutschen Werkzeuge des Anbieters Paul Horn ein.
Stollen sorgen für einen guten Grip im Reitsport.
Stollen sorgen für einen guten Grip im Reitsport.Bild: Horn/Sauermann

Für jedes Terrain gibt es die passenden Stollen. An den vorderen Hufen kommen meist kurze Stollen zum Einsatz, während an den hinteren Hufen problemlos auch lange Stollen eingeschraubt werden können. Wenn der Reiter keine Stollen benötigt, schraubt er in die Hufeisen Blindstollen ein, um das Gewinde vor Beschädigungen zu schützen. Hermann bietet seinen Kunden darüber hinaus die passenden Werkzeuge an. So erhält der Kunde beim Kauf eines kompletten Stollensets einen Steck-/ Schwenkschlüssel mit einer Nuss zum Befestigen der Stollen, einen Aufsatz mit einer Gewindereinigungsbürste und einen Aufsatz zum Nachschneiden eines Gewindes – alles aus der eigenen Produktion.

Schnelle Lieferzeiten

Für die Herstellung der Reitstollen setzen die Zerspanungsmechaniker um Produktionsleiter Jens Grotheer auf Präzisionswerkzeuge von Horn und auf eine Langdrehmaschine von Citizen. „Wir schätzen die Werkzeuge von Horn. Das Unternehmen garantiert eine schnelle Lieferzeit, und die Anwendungstechniker sind rasch vor Ort, um gemeinsam Zerspanungsaufgaben zu lösen“, weiß Grotheer zu schätzen. Die Stollen fertigen die Malenter entweder aus einer antimikrobiellen und bleifreien Sonderlegierung sowie aus Edelstahl. Des Weiteren sind einige Stollenformen mit einem Hartmetallstift ausgestattet, um die Abriebfestigkeit auf hartem Untergrund zu verlängern.

Die Horn Werklösungen für die Fertigung der Pferdestollen sorgen 
für eine höhere Produktivität.
Die Horn Werklösungen für die Fertigung der Pferdestollen sorgen für eine höhere Produktivität.Bild: Horn/Sauermann

Die Reitstollen unterscheiden sich durch ihre Formen. Hingegen ist die Form des Gewindes für die Verschraubung bei jedem Stollen gleich und unterscheidet sich nur von der Gewindegröße. Das Fräsen dieser Gewinde übernimmt ein Horn-Vollhartmetallfräser des Typs DC. Vor dem Gewindefräsen selbst fräst eine Zirkular-Schneidplatte des Typs 608 zwei Schneidkanten für das spätere Gewinde. Diese dienen dazu, das Gewinde beim Einschrauben von festen Schmutzrückständen zu reinigen. Anschließend fräsen die Malenter die zwei bis drei Gewindegänge des Stollens in einer Zustellung.

Innensechskantstoßen ohne Freistich

Für die Fertigung des Innensechskants des Blindstopfens schlug Wassersleben den Einsatz eines Stoßwerkzeuges des Typs Supermini N105 vor. Das Verfahren bietet gleichermaßen hohe Präzision als auch Prozesssicherheit, da sich die Schneidengeometrie und das Hartmetallsubstrat leicht an den zu bearbeitenden Werkstoff anpassen lässt. Der Anschnittkegel der Sacklochbohrung dient beim Stoßen als Auslauf- bzw. Freilaufzone des Stoßwerkzeuges. Aufgrund der geringen Höhe des Schraubenkopfes war ein Freistich als Auslauf nicht möglich. Das Werkzeug fährt zum Brechen der Späne am Ende der Schlüsselfläche auf einer programmierten Bahn in die Freilaufzone.

Enge Zusammenarbeit: Seit 2008 unterstützt Thomas Wassersleben (links) das Team um Jens Grotheer (rechts).
Enge Zusammenarbeit: Seit 2008 unterstützt Thomas Wassersleben (links) das Team um Jens Grotheer (rechts).Bild: Horn/Sauermann

Eine Prozessoptimierung erreichten Grotheer und Wassersleben auch mit der Umstellung des Fräsens der H-Stollen, die in zwei Varianten – mit zwei oder drei Nuten – hergestellt werden. Bei der Fertigung der Nuten kam vor der Umstellung auf den Horn-Zirkularfräser ein HSS-Sägeblatt zum Einsatz. Wassersleben schlug daraufhin vor, die Nuten mit einem Fräser des Typs 632 zu fertigen.

„Neben der besseren Oberflächengüte konnten wir eine Zeiteinsparung von zwei Sekunden pro Stollen erreichen“, berichtet Grotheer. Darüber hinaus reduzierte sich infolge der höheren Standzeit die Maschinenstillstandzeit um 10%. Durch die präzise Schnittstelle des Horn-Zirkularsystems verkürzte sich zudem der Zeitaufwand beim Wechsel des Werkzeuges deutlich.

Klare Vorteile

Das Zirkularfrässystem von Horn bietet dem Anwender eine Reihe von Verfahrensvorteilen: Es ist schnell, prozesssicher und erzielt gute Oberflächenergebnisse. Dabei taucht das auf einer Helixbahn geführte Werkzeug schräg oder sehr flach in das Material ein. Hierdurch lassen sich beispielsweise Gewinde in reproduzierbar hoher Qualität herstellen.

Im Vergleich zur Bearbeitung mit Wendeschneidplatten bei größeren Durchmessern oder Vollhartmetall (VHM)-Fräsern bei kleineren Durchmessern ist Zirkularfräsen in aller Regel wirtschaftlicher. Zirkularfräser decken ein breites Einsatzgebiet ab: Sie bearbeiten Stahl, Sonderstähle, Titan oder Sonderlegierungen. Die Präzisionswerkzeuge eignen sich besonders für die Prozesse Nutfräsen, Bohrzirkularfräsen, Gewindefräsen, T-Nutfräsen und Profilfräsen. Sie überzeugen aber auch in Sonderanwendungen wie dem Fräsen von Dichtnuten oder bei der Pleuelbearbeitung.

Die Zusammenarbeit der Unternehmen Horn und dem Malenter Werk von Hermann Drehtechnik besteht seit etwa zwölf Jahren. In dieser Zeit konnte der Horn-Außendienst Thomas Wassersleben schon einige Zerspanungsprobleme lösen und die Mitarbeiter um Jens Grotheer mit neuen Ansätzen unterstützen.

„Es gibt immer wieder neue Herausforderungen, bei denen wir gern auf die Produkte und Anwendungstechniker von Horn zurückgreifen. Wir wissen die Qualität und das Wissen von Horn zu schätzen“, so Grotheer. Ergänzt von Betriebsleiter Kay Rönfeldt: „Die Zusammenarbeit läuft jedes Mal vertrauensvoll, ergebnisorientiert und innovationsreich.“

www.phorn.de

II Spezialist für präzise Drehteile II

Die Hermann Drehtechnik GmbH produziert in Lohnfertigung Präzisionsdrehteile in den Fertigungsdimensionen 0,5 bis 100mm Durchmesser. Zu den Kunden zählen Unternehmen aus dem Bereich Automotive, Elektrotechnik, Medizintechnik und der Hydraulik sowie Pneumatik. www.hermann-drehteile.de

Hartmetall-Werkzeugfabrik Paul Horn GmbH

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Trumpf Gruppe
Bild: Trumpf Gruppe
AM4industry auf der Rapid.Tech 3D

AM4industry auf der Rapid.Tech 3D

Die Rapid.Tech 3D startet vom 14. bis zum 16. Mai 2024 in ihre 20. Auflage. Das Forum AM4industry steht am Eröffnungstag dabei erstmals auf dem Programm. Initiator und Organisator ist die Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing (AM) des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. Die VDMA-Arbeitsgemeinschaft hat zudem die ideelle Trägerschaft der Fachveranstaltung übernommen.

Bild: Arno Werkzeuge - Karl-Heinz Arnold GmbH
Bild: Arno Werkzeuge - Karl-Heinz Arnold GmbH
Universelle Werkzeuge für komplexe Fertigungsaufgaben

Universelle Werkzeuge für komplexe Fertigungsaufgaben

Wenn es beim Fräsen mal weniger um Großserien geht, entscheiden andere Kriterien als Standzeit oder Vorschubgeschwindigkeit über die Wirtschaftlichkeit der Werkzeuge. Und wer den Maschinenbau allumfassend bedient, wünscht sich neben flexiblen Universalwerkzeugen auch fachkompetente Prozessberatung. Bei Kneer Mechanik befindet sich mit Arno Werkzeuge seit Jahren dafür der passende Partner an Bord.

Bild: ©romaset/iStock.com / Rhenus Lub GmbH & Co. KG
Bild: ©romaset/iStock.com / Rhenus Lub GmbH & Co. KG
Mehr Nachhaltigkeit in der Fertigung dank neuem Kühlschmierstoff

Mehr Nachhaltigkeit in der Fertigung dank neuem Kühlschmierstoff

Mit rhenus XT 85 Green setzt Rhenus Lub aus Mönchengladbach einen neuen Standard in Sachen Nachhaltigkeit. Der biologisch abbaubare Kühlschmierstoff (KSS) ist eine leistungsstarke Alternative für alle Metallbearbeiter, die besonderen Wert auf nachhaltigere Produkte legen. Mit über 85 Prozent enthält das Produkt einen hohen Anteil an biogenem Kohlenstoff. Der Vorteil: Das Konzept nutzt CO2 als aktiven Gestaltungsbaustein.

Bild: Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH
Bild: Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH
130 Jahre Werkzeuge und Maschinenfabrik

130 Jahre Werkzeuge und Maschinenfabrik

Hermann Heller eröffnete 1894 in Nürtingen ein Handelsgeschäft und eine Fabrikation für geschützte Artikel sowie Uhrmacherwerkzeuge. Mit dem Vertrieb von Werkzeugen aller Art legte der Techniker den Grundstein für den langfristigen Erfolg. Der Einstieg in den Maschinenbau gelang 1898 mit der Produktion von Kaltkreissägen zum Sägen von Metallen sowie der Fertigung von Sägeblattschärfmaschinen und Gewindeschneidapparaten.

Bild: RX Austria & Germany/FRB Media/Fabbro
Bild: RX Austria & Germany/FRB Media/Fabbro
Fachmesseduo für die Metallverarbeitung

Fachmesseduo für die Metallverarbeitung

Vom 23. bis zum 26. April 2024 wird die Messe Wels in Österreich zum Anlaufpunkt für die metallverarbeitende Industrie: Der erstmalige Zusammenschluss der beiden Fachmessen Intertool & Schweissen schafft eine einzigartige Plattform sowohl für Industriekonzerne als auch für kleine und mittlere Gewerbebetriebe. Hochkarätige Aussteller präsentieren ihre Innovationen für die gesamte Produktionskette von der Konstruktion über die Fertigung bis hin zur Auslieferung. Parallel dazu findet auf drei Bühnen Wissenstransfer auf hohem Niveau statt.