Über Neues, Zahlen und Fakten berichtete Christoph Geigges, Vice President Finance. 1919 gegründet, verfügt die Unternehmensgruppe inzwischen über 22 Produktionsstandorte, 29 Vertriebsgesellschaften, mehr als 45.000 Produkte sowie rund 3.800 Mitarbeitende weltweit. Kunden befinden sich in über 80 Ländern. Unter dem Oberbegriff ‚Nachhaltigkeit‘ stehen bei Walter drei Topthemen besonders im Fokus: Mithilfe der ‚Zirkularität‘ lässt sich beispielsweise weniger Abfall verursachen.
Beim ‚Klimaschutz‘ hat sich der Global Player bis zum Jahr 2030 das Ziel gesetzt, 50 Prozent an CO2-Emissionen zu reduzieren. Zudem gibt es als drittes Fokusthema das Motto ‚Menschen & Fair Play‘. „Wir möchten Menschen beschäftigen, die sich engagieren und fair verhalten“, begründet Geigges den Fokus auf diesen Bereich.
Dass Walter insgesamt auf einem guten Weg ist, zeigt die Goldmedaille, die das Unternehmen beim renommierten EcoVadis Nachhaltigkeitsrating 2021 erreicht hat. Damit gehört Walter 2021 unter die Top-1% der Unternehmen der Branche und zu den Top-6% aller von EcoVadis weltweit bewerteten Unternehmen.
Diversity & Inclusion
Anette Skau Fischer erklärte das große Engagement in Sachen ‚Diversity & Inclusion‘. Sie ist als Vice President Global Human Resources und Personalvorstand für die Erarbeitung und Umsetzung der Personalstrategie bei Walter verantwortlich: „Teams mit entsprechendem Fokus arbeiten innovativer, erfolgreicher, treffen nachhaltigere Entscheidungen und sind zufriedener mit ihrer Tätigkeit. Daher verfolgen wir bei Walter mit Nachdruck dieses Thema. Das Durchschnittsalter liegt bei uns weltweit bei 44 Jahren; die Mitarbeitenden stammen aus insgesamt 52 Herkunftsländern. Bis zum Jahr 2030 wollen wir circa 25 Prozent an weiblichen Führungskräften beschäftigen, zurzeit sind es 16 Prozent. Wenn wir rekrutieren, bemühen wir uns um eine ausgewogene Auswahl bezüglich weiblich / männlich, Alter und Internationalität. Es hilft uns, um gemeinsam voneinander zu lernen. Eine noch achtsamere Führungskultur gehört zu den immerwährenden Zielen von Walter. Wir sind überzeugt: Es geht nur mit Diversity und Inklusion!“
Schneidstoffe steigern Standzeiten
Jörg Drobniewski brachte den Teilnehmern Tiger tec Gold näher: „Die Technologie bietet Höchstleistungen für die Zerspanung“, so der Manager Cutting Materials. „Mit ULP ist uns etwas recht Einzigartiges gelungen. Wir haben damit – bereits 2016 – eine komplett neue Technologie entwickelt. Sie sorgt für durchschnittliche Leistungssteigerungen um 100 Prozent und mehr.“
Permanente Weiterentwicklungen sind dabei selbstverständlich. Mit den Tiger·tec Gold Wendeschneidplatten stellt Walter den Benchmark der Schneidstoff-Technologie. Dies gilt auch für die jüngsten Sorten WPP10G, WPP20G und WPP30G. Diese übertragen die Vorteile ihrer Vorgänger – der ULP-Sorte WKP35G zum Fräsen und der PVD-Sorte WSP45G zum Fräsen und Bohren – jetzt auch auf das Drehen, insbesondere Standzeitsteigerungen durch minimierten Verschleiß.
Kompetenz bei der Aluminiumbearbeitung
Über ‚Aluminiumbearbeitung – Kompetenz in Zukunftsbranchen‘ berichtete Fabian Hübner. „Aus unserer Sicht gibt es hier zunächst zwei wichtige Branchen, den Automobilsektor sowie die Luft- und Raumfahrt“, so der Component & Project Manager Transportation. „Bei der Luft- und Raumfahrt erkennen wir einen kleinen Trend zurück hin zu Aluminium, nicht zuletzt auch wegen der besseren Recyclingfähigkeit. Weil ältere Modelle durch leichtere und damit energieeffizientere Flugzeuge früher oder später ersetzt werden müssen, ist die Branche allein deshalb schon recht stabil… selbst, wenn der Markt nicht mehr wachsen würde.“ Infolgedessen gehört die Aluminiumbearbeitung zu einem der Kernthemen bei Walter.
Um geforderte Toleranzen und Oberflächengüten einhalten zu können, sind sowohl spezielle Werkzeuge als auch Frässtrategien notwendig. Mit auf die Aluminiumbearbeitung abgestimmten Fräs- und Bohrlösungen untermauert Walter seine Bauteilkompetenz in den Bereichen Automobil und Luftfahrt, senkt Bauteilkosten und optimiert die Prozesssicherheit. Die Vollhartmetall (VHM)-Fräser MC267 Advance und MD266 Supreme beispielsweise erhöhen durch ihre vibrationsarme Mikro-Geometrie beim Schruppen, Semi-Schlichten und Schlichten die Stabilität. Oder spezielle Hybrid-Sonderwerkzeuge mit Wendeschneidplatten und gelöteten Schneiden fassen Arbeitsschritte zusammen, verkürzen so die Bearbeitung und erhöhen die Maßhaltigkeit.
Der abschließende Gang durch die Produktionshallen mit einer ungewöhnlich hohen Dichte an Werkzeugmaschinen – infolge des räumlich begrenzten Platzangebotes – rundeten die gelungene Veranstaltung in Zell am Harmersbach ab.
Autor: D.H.