Es gibt mehrere gute Möglichkeiten, Metallspäne und -stäube abzusaugen – und manche Unternehmen nutzen gleich mehrere dieser Optionen. Zu ihnen gehört die Warema GmbH in Marktheidenfeld. In deren Produktion fallen Aluminiumspäne in großen Mengen an, denn das Unternehmen ist der europäische Marktführer für technischen Sonnenschutz wie Markisen und Jalousien.
Absaugen beim Ablängen von Aluminiumprofilen
Viele Elemente dieser Produkte wie Rahmen, Halterungen und Grundkonstruktionen werden aus Leichtmetall gefertigt. Zu den gängigen Prozessschritten in der Fertigung gehört das automatisierte Ablängen von Aluminiumprofilen in einem abgeschlossenen Arbeitsbereich.
Eine stationäre Anlage aus der DS6-Serie von Ruwac aus Melle (Niedersachsen) saugt hier die Aluminiumstäube und -späne ab. Diese Anlagen lassen sich dank ihrer modularen Bauweise an die individuellen Bedürfnisse anpassen. In der Warema-Produktion stand u.a. eine hohe Saugleistung im Vordergrund. Hier wurden zwei DS6-Module zu einer Anlage kombiniert. Über ein Rohrsystem gelangen die abgesaugten Späne zunächst in ein Filtersystem mit Abscheidevorrichtung, die Reste werden in zwei Tonnen gesammelt. Die Anlage ist – wie bei der Aluminiumbearbeitung üblich – in Staub-Ex-Zone 22 ausgeführt. An einer weiteren Produktionslinie sind mehrere stationäre DS6-Anlagen installiert: Diesesmal als einmoduliges System, weil hier die geforderte Saugleistung geringer ist.
Auch für die Bodenabsaugung
Die stationäre Anlage mit fest installierter Absaugung an den Profilbearbeitungszentren gibt aber nur eine von vielen Antworten auf die Frage, wie sich Aluminiumspäne absaugen lassen. Bei der Bodenreinigung der Bearbeitungszellen muss das Bedienpersonal manuell vorgehen (mit Schlauch und Saugdüse), kann aber die gleiche Sauganlage nutzen, denn an den DS6 lässt sich auch ein externer Saugschlauch anschließen. Damit übernimmt die Sauganlage eine Doppelfunktion beim automatisierten Bearbeiten und bei der manuellen Reinigung.
In einem anderen Produktionsbereich nutzt Warema einen mobilen Ruwac-Sauger vom Typ DS 2720 L. Er ist mit 7,5kW verhältnismäßig stark motorisiert für ein Mobilgerät, was den im Vergleich zu anderem Sauggut schweren Alu-Spänen geschuldet ist. Des Weiteren sind die Saugschläuche auf 40mm Durchmesser verkleinert. Beide Maßnahmen sorgen für eine hohe Saugleistung. Somit sind bei Warema unterschiedliche Ruwac-Sauger zur Absaugung von Aluminiumspänen und -stäuben im Einsatz: automatisiert und manuell, stationär und mobil.
Entstauber nehmen Metallschleifstaub auf
Die Drebelow & Jahn GmbH in Wurster Nordseeküste südlich von Cuxhaven fertigt aus Stahl- und Aluminiumblöcken komplexe hydraulische Steuerungen, die u.a. in Windkraftanlagen, Containerkranen, Bergbaumaschinen und Anlagen der Umformtechnik im Einsatz sind. Dabei werden Blöcke mit Gewichten bis 700kg bearbeitet.
Das Unternehmen setzt ebenfalls einen Ruwac-Entstauber DS6 in Staub-Ex-Ausführung ein. Er ist an eine Fräsanlage angeschlossen, die das ‚Finish‘ der Blöcke übernimmt und neben Spänen hochfeinen Metallstaub erzeugt. Dieser Staub wird direkt an der Entstehungsstelle von einem 160mm-Absaugrohr aufgenommen und in groß dimensionierte Patronenfilter der Staubklasse M geleitet.
Der Entstauber arbeitet mit Unterdruck. Dieser ist mit 26mbar in Relation zum Umgebungsdruck bewusst niedrig gehalten, damit feine Partikel zuverlässig aufgesaugt werden und sich an den Patronenfiltern sammeln. Hier werden also – anders als bei Warema – feine Schleifstäube statt Aluminiumspäne abgesaugt, allerdings mit der gleichen Entstauberbaureihe. Die Abreinigung im Gegenstrom führt dazu, dass die von den Filtern zurückgehaltenen Schwebstäube in den Sammelbehälter gelangen, der einfach entleert werden kann.
Maschinenreinigung in der spanenden Fertigung
Gröbere Metallspäne sind bei der Haux Life-Support GmbH abzusaugen. Das Unternehmen gilt weltweit als Spezialist für Dekompressionskammern. Der Rohbau der druckfesten Kammern erfolgt im Haux-Produktionswerk in Cuxhaven, das als Schweißfachbetrieb aufgebaut ist. Zum Maschinenpark gehören mehrere Dreh- und Fräsmaschinen. Da für die Fertigung der druckfesten Behälter beachtliche Blechdicken erforderlich sind, fallen bei der Bearbeitung große Spanmengen an, die direkt über Späneförderer in entsprechende Behälter transportiert werden.
Dennoch bleiben Rückstände von Stahlspänen in und an den Maschinen, ebenso Reste von flüssigen Betriebsstoffen wie Kühlflüssigkeit, Schmierstoff und Schneidöl. Um sie zu entfernen, nutzt Haux einen Ruwac-Spänesauger vom Typ SPS 250, dessen Funktionsweise sich grundsätzlich von anderen mobilen Industriesaugern unterscheidet. Dieser Unterschied besteht darin, dass der Sauger das Sauggut in feste und flüssige Bestandteile, also in Metallspäne und Kühlschmierstoffe, trennt.
Der Flüssiganteil gelangt in einen Sammelbehälter, der knapp 150 Liter fasst und somit nur selten geleert werden muss. Die Flüssigkeiten lassen sich so der Entsorgung zuführen bzw. aufbereiten. Dasselbe gilt für die Späne. Sie werden in dem 30 Liter fassenden Spänekorb gesammelt und lassen sich als wertvolle Sekundärrohstoffe wiederverwenden.
Anwendungsfall entscheidet
Die Praxisbeispiele zeigen: Letztlich entscheidet der individuelle Fall, wie die Aufgabenstellung ‚Absaugung von Metallspänen und -stäuben‘ zu lösen ist. Deshalb werden solche Anlagen bei Ruwac auf der Basis von individueller Beratung projektiert. Ein Modulsystem für die verschiedenen Baureihen (Sauger, Entstauber, Nassabscheider) schafft die Voraussetzung dafür, dass die Anlage optimal an die jeweiligen Einsatzbedingungen und Anwenderwünsche angepasst ist.