dima: Herr Schüle, wo liegt das Problem bei der Herstellung von Fasen?
Patrick Schüle: Bislang müssen viele Unternehmen die Fasen an ihren Bauteilen per Hand erzeugen. Das Personal bearbeitet die Bauteile dafür unter anderem mit einem Winkelschleifer, Fräsmaschinen oder einem Kantenformer. Dieser Arbeitsschritt ist mühsam und kostet viel Zeit. Des Weiteren steht aufgrund des Fachkräftemangels nicht immer jemand zur Verfügung, der das beherrscht. Es ist auch möglich, Fasen automatisch herzustellen. Dafür benötigen Anwender allerdings eine technologisch aufwendige Maschine mit einem speziellen 3D-Schneidkopf. Vor allem kleinere Unternehmen haben eine solche Maschinen eher selten in ihrer Halle stehen.
dima: Wie schafft EdgeLine Bevel hier Abhilfe?
Schüle: Mit dieser Technologie ist es Anwendern erstmals möglich, die Fasen direkt auf einer Standardmaschine fürs Laserschneiden herzustellen – und zwar automatisch per Knopfdruck. Aufwendige Folgeprozesse und separate Maschinen sind somit überflüssig. Das spart Zeit und natürlich auch Kosten.
>>Mit der Technologie treffen wir den Nerv der Zeit<<
Außerdem erreicht EdgeLine Bevel Stellen im Bauteil, an die der Mitarbeiter mit einem Winkelschleifer gar nicht oder nur schlecht rankommt. Das steigert die Bearbeitungsqualität. Übrigens lassen sich nicht nur Fasen, sondern auch Senkungen automatisch erzeugen. Das spart einen weiteren manuellen Arbeitsschritt ein.
dima: Für welche Bauteile eignet sich die Technologie besonders?
Schüle: Grundsätzlich eignet sich EdgeLine Bevel für alle Bauteile, die vor dem Schweißen angefast werden müssen oder Senkungen für Schraubverbindungen benötigen. Das Anwendungsspektrum ist extrem breit, da sich die Technologie für alle Unternehmen eignet, die Baugruppen herstellen.
dima: Lässt sich EdgeLine Bevel auch nachrüsten?
Schüle: Ja. Betriebe, die bereits eine Standardmaschine von Trumpf fürs Laserschneiden besitzen, können sie ab Frühjahr 2022 damit nachrüsten. Da EdgeLine Bevel ein softwarebasiertes Verfahren ist, können wir die Technologie mit einem Software-Update auf der neuesten Generation von Laserschneidmaschinen auch nachträglich bei den Kunden installieren.
dima: Wie kommt die aktuelle Lösung bei den Anwendern an?
Schüle: Das Interesse unserer Kunden ist riesig. Allein das Video auf YouTube wurde in den ersten vier Wochen nach der Veröffentlichung bereits knapp 800.000 Mal aufgerufen und wir erhalten täglich Anfragen. Das zeigt uns, dass wir mit der Technologie den Nerv der Zeit treffen und bei unseren Lösungen stets die gesamte Prozesskette im Blick haben.