Titelstory: Alles verbunden mit einem Klick

Jede Leitung einzeln stecken? Das ist sowohl zeitaufwendig als auch fehleranfällig. Der Motion Plastics Spezialist Igus hat deswegen eine Alternative für Maschinenbauer entwickelt: Module Connect - eine Schnittstelle, mit dem sich Energieketten und die darin befindlichen Leitungen ganz einfach anschließen lassen.
Module Connect lässt sich branchenübergreifend, beispielsweise in Werkzeugmaschinen, einsetzen.
Module Connect lässt sich branchenübergreifend, beispielsweise in Werkzeugmaschinen, einsetzen. Bild: Igus GmbH

Die Zeit drängt in der Werkhalle eines nordrhein-westfälischen Maschinenbauers: Mechaniker, Programmierer und Elektroniker müssen eine komplexe Anlage in Betrieb nehmen, um eine Qualitätskontrolle durchzuführen – und das möglichst schnell, denn der Auslieferungstermin rückt näher. Doch gestresst sind die Fachkräfte nicht. Das liegt nicht nur daran, dass sie ein eingespieltes Team sind. Sie nutzen auch Technologie, die Maschinenbauern zu mehr Effizienz verhilft. Dazu zählt das Readychain System des Kölner Unternehmens Igus. Hier sind alle notwendigen Leitungen in der Energiekette bereits verlegt, haben die korrekte Beschriftung sowie Leitungslänge, sind zugentlastet und auf Wunsch mit den passenden Steckverbindern ausgestattet.

Module Connect von Igus ist eine Schnittstelle, mit der sich Energieketten und die darin befindlichen Leitungen ganz einfach anschließen lassen.
Module Connect von Igus ist eine Schnittstelle, mit der sich Energieketten und die darin befindlichen Leitungen ganz einfach anschließen lassen. Bild: GHD Georg Hartmann Maschinenbau GmbH

Sekundenschnell und fehlerfrei verbunden

Zu diesem System aus e-Kette und Leitung bietet Igus Module Connect an und gestaltet so den Anschluss des Energiekettensystems noch einfacher. Dabei handelt es sich um ein flexibles Steckmodul, in dem die einzelnen Kontaktträger fixiert sind. So sind die Readychain Systeme sekundenschnell verbunden.

In der Entwicklung von Module Connect startete Igus eine Kooperation mit Harting: Aus seinem Programm 'Han Modular' stellt der Steckerspezialist 100 Einsätze passend für den Verbinder bereit.
In der Entwicklung von Module Connect startete Igus eine Kooperation mit Harting: Aus seinem Programm ‚Han Modular‘ stellt der Steckerspezialist 100 Einsätze passend für den Verbinder bereit.Bild: Igus GmbH

„Die Schnittstelle bietet dem Anwender nicht nur die Möglichkeit, den Aufwand für Auf- und Abbauarbeiten im eigenen Werk und vor Ort beim Kunden, z.B. bei Inbetriebnahmen, drastisch zu reduzieren“, sagt Markus Hüffel, Produktmanager Readychain und Readycable bei Igus. „Auch die Gefahr von fehlerhaften Verbindungen, die oftmals lange Fehlersuchen nach sich ziehen, ist auf Null reduziert.“ Anwender müssten sich zudem zu keinem Zeitpunkt um Verdrahtungen oder Pinbelegungen kümmern. „Das alles ist in einer vorkonfektionierten e-Kette mit Module Connect bereits erledigt.“

Einsatz in der Praxis: Eine dynamische Maschine von GHD Hartmann arbeitet mit hohen Hubzahlen in einem kompakten Bauraum. Deswegen setzten die Entwickler für eine zuverlässige Leitungsführung auf e-Ketten und Chainflex Leitungen von Igus. Mit Module Connect Connect lässt sich das System einfach anschließen.
Einsatz in der Praxis: Eine dynamische Maschine von GHD Hartmann arbeitet mit hohen Hubzahlen in einem kompakten Bauraum. Deswegen setzten die Entwickler für eine zuverlässige Leitungsführung auf e-Ketten und Chainflex Leitungen von Igus. Mit Module Connect Connect lässt sich das System einfach anschließen. Bild: GHD Georg Hartmann Maschinenbau GmbH

Steckmodul folgt dem Baukastenprinzip

Im Module Connect lassen sich die Kontaktträger nebeneinander in einem Kunststoffrahmen positionieren. Hier kommt ein Fixierungselement zum Einsatz, das sich mit Schrauben befestigen lässt. Der Anwender erhält nun die Möglichkeit, mehrere Stecker nach dem Baukastenprinzip individuell miteinander zu verbinden. An der Unter- und Oberseite des Gehäuses wie auch seitlich befinden sich dafür Führungsrinnen für Montageclips. So lassen sich z.B. zwei Gehäuse horizontal stapeln und um zwei vertikale Gehäuse an den Seiten ergänzen. Eine solche individuelle Schnittstelle bestünde aus 16 Steckern, die sich mit einem Handgriff gleichzeitig verbinden lassen.

„Kunden können die Steckmodule flexibel an die Befüllung und Geometrie der e-Kette anpassen“, stellt Markus Hüffel heraus. „Dies bietet eine in Funktion und Design optimale Verkabelung.“ Hat der Anwender die Form festgelegt, lassen sich an den äußeren Gehäusen Verriegelungselemente in die Führungsrinnen einschieben. Schrauben fixieren die Gehäuse, sobald die Stecker zusammengesteckt sind. Das garantiert, dass sich Steckverbindungen im Alltag nicht lösen.

Igus kooperiert mit Steckerspezialist Harting

Bei Module Connect setzt Igus auf die Zusammenarbeit mit Harting. Nach der ersten Idee zu Module Connect und der anschließenden Entwicklung der ersten 3D-gedruckten Prototypen startete Igus die Zusammenarbeit mit dem Steckerspezialisten, um Module Connect so robust und zuverlässig wie möglich zu gestalten. Aus seinem Programm ‚Han Modular‘ stellt Harting 100 Einsätze passend für den Module Connect bereit.

>>Der Steckverbinder Module Connect von Igus beschleunigt Auf- und Abbauarbeiten im Maschinenbau<<

Die Han Modular Serie umfasst flexible, kompakte und leichte Steckverbinder für Verbindungslösungen in den Bereichen Industrie, Verkehr, Energietechnik und Automotive. Sie alle garantieren hohe Ausfallsicherheit durch eine fehlerfreie Kontaktierung zwischen Stecker und Leitungsadern. Zudem sind eine exakte Fixierung des Isolierkörpers sowie ein passgenauer Sitz im Steckverbinder gewährleistet.

Kunden profitieren von der Zeitersparnis

Zwar gibt es mehrere Hersteller, die vorkonfektionierte Energieführungen anbieten, „ein Steckmodul wie Module Connect ist bislang auf dem Markt allerdings einzigartig“, betont Hüffel und erinnert sich an die Anfangszeit des Produktes. „Wir hatten einen Prototyp des Modulsteckers auf der Hannover Messe 2018 präsentiert, um Reaktionen der Branche zu analysieren. Die Feedbacks waren so positiv, dass wir das System im Sommer 2019 auf den Markt gebracht haben.“

Zum Einsatz kommt die komfortable Schnittstelle überall dort, wo es eine Vielzahl an Leitungen auf engem Raum zu stecken gilt - z.B. zwischen e-Ketten und dem Schaltschrank.  Anwender sparen dabei nicht nur Platz, sondern auch Gewicht.
Zum Einsatz kommt die komfortable Schnittstelle überall dort, wo es eine Vielzahl an Leitungen auf engem Raum zu stecken gilt – z.B. zwischen e-Ketten und dem Schaltschrank. Anwender sparen dabei nicht nur Platz, sondern auch Gewicht.Bild: Igus GmbH

Mittlerweile kommt der Modulstecker branchenübergreifend zum Einsatz, unter anderem bei Herstellern von Werkzeugmaschinen. Auch Kunden, die in der Serienproduktion pro Jahr mehrere hundert Qualitätskontrollen durchführen müssen, profitieren von der Zeitersparnis durch das modulare Stecken – vor allem auch dann, wenn es im Austauschfall gilt, die Stillstandszeiten möglichst gering zu halten. In diesem Fall ist jeder Servicemitarbeiter in der Lage, das alte System aus der Anlage zu entnehmen und ein Austauschsystem mit nur wenigen Handgriffen an die Schnittstelle anzustecken, um weiter produzieren zu können. Einfacher geht es kaum.

Kompakt und robust

Aufgrund der flachen Gehäusebauform und der hohen Kontaktdichte ist Module Connect ein besonders platzsparendes System. Zur Anwendung kommen die Steckverbinder überall dort, wo es eine Vielzahl an Leitungen auf engem Raum zu stecken gilt – etwa zwischen e-Ketten und dem Schaltschrank. Anwender sparen auf diese Weise sowohl Platz als auch Gewicht. Die Steckmodule bestehen aus faserverstärktem Hochleistungskunststoff. Sie sind um 50 Prozent leichter als klassische Rechtecksteckverbinder und gleichzeitig robust gegen Umwelteinflüsse. Weitere Informationen finden Interessierte direkt unter:

igus.de/moduleconnect

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Trumpf Gruppe
Bild: Trumpf Gruppe
AM4industry auf der Rapid.Tech 3D

AM4industry auf der Rapid.Tech 3D

Die Rapid.Tech 3D startet vom 14. bis zum 16. Mai 2024 in ihre 20. Auflage. Das Forum AM4industry steht am Eröffnungstag dabei erstmals auf dem Programm. Initiator und Organisator ist die Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing (AM) des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. Die VDMA-Arbeitsgemeinschaft hat zudem die ideelle Trägerschaft der Fachveranstaltung übernommen.

Bild: Arno Werkzeuge - Karl-Heinz Arnold GmbH
Bild: Arno Werkzeuge - Karl-Heinz Arnold GmbH
Universelle Werkzeuge für komplexe Fertigungsaufgaben

Universelle Werkzeuge für komplexe Fertigungsaufgaben

Wenn es beim Fräsen mal weniger um Großserien geht, entscheiden andere Kriterien als Standzeit oder Vorschubgeschwindigkeit über die Wirtschaftlichkeit der Werkzeuge. Und wer den Maschinenbau allumfassend bedient, wünscht sich neben flexiblen Universalwerkzeugen auch fachkompetente Prozessberatung. Bei Kneer Mechanik befindet sich mit Arno Werkzeuge seit Jahren dafür der passende Partner an Bord.

Bild: ©romaset/iStock.com / Rhenus Lub GmbH & Co. KG
Bild: ©romaset/iStock.com / Rhenus Lub GmbH & Co. KG
Mehr Nachhaltigkeit in der Fertigung dank neuem Kühlschmierstoff

Mehr Nachhaltigkeit in der Fertigung dank neuem Kühlschmierstoff

Mit rhenus XT 85 Green setzt Rhenus Lub aus Mönchengladbach einen neuen Standard in Sachen Nachhaltigkeit. Der biologisch abbaubare Kühlschmierstoff (KSS) ist eine leistungsstarke Alternative für alle Metallbearbeiter, die besonderen Wert auf nachhaltigere Produkte legen. Mit über 85 Prozent enthält das Produkt einen hohen Anteil an biogenem Kohlenstoff. Der Vorteil: Das Konzept nutzt CO2 als aktiven Gestaltungsbaustein.

Bild: Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH
Bild: Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH
130 Jahre Werkzeuge und Maschinenfabrik

130 Jahre Werkzeuge und Maschinenfabrik

Hermann Heller eröffnete 1894 in Nürtingen ein Handelsgeschäft und eine Fabrikation für geschützte Artikel sowie Uhrmacherwerkzeuge. Mit dem Vertrieb von Werkzeugen aller Art legte der Techniker den Grundstein für den langfristigen Erfolg. Der Einstieg in den Maschinenbau gelang 1898 mit der Produktion von Kaltkreissägen zum Sägen von Metallen sowie der Fertigung von Sägeblattschärfmaschinen und Gewindeschneidapparaten.

Bild: RX Austria & Germany/FRB Media/Fabbro
Bild: RX Austria & Germany/FRB Media/Fabbro
Fachmesseduo für die Metallverarbeitung

Fachmesseduo für die Metallverarbeitung

Vom 23. bis zum 26. April 2024 wird die Messe Wels in Österreich zum Anlaufpunkt für die metallverarbeitende Industrie: Der erstmalige Zusammenschluss der beiden Fachmessen Intertool & Schweissen schafft eine einzigartige Plattform sowohl für Industriekonzerne als auch für kleine und mittlere Gewerbebetriebe. Hochkarätige Aussteller präsentieren ihre Innovationen für die gesamte Produktionskette von der Konstruktion über die Fertigung bis hin zur Auslieferung. Parallel dazu findet auf drei Bühnen Wissenstransfer auf hohem Niveau statt.