Die Wild Gruppe versteht sich als ‚Most Trusted Partner‘ im technisch anspruchsvollen Feld der optomechatronischen Systeme. Neben hoher Produktqualität legt der Anbieter ein hohes Augenmerk auf die Fertigungseffizienz, -transparenz sowie Prozessstabilität und -sicherheit. Basis dafür ist eine konsequent gelebte Digitalisierungsstrategie, gerade in der Fertigung, in der das digitale ECO-System von Coscom Computer aus Ebersberg bei München eine zentrale Rolle spielt. Die bereits vorhandene Coscom-Infrastruktur wurde dafür ausgebaut. „Zentrales Ziel war, dass die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle abrufbar ist“, erklärt Christian Tazoll, Produktionsleiter am Wild-Stammwerk in Völkermarkt (Kärnten).
Beim Fertigungsspezialisten findet ein komplexes Wechselspiel statt, das beherrscht werden will. Zunächst wird die Rohmaterial-Bestellung für einen neuen Auftrag auf den Weg gebracht. Ist dieses verfügbar, folgt eine mechanische Bearbeitung mit bis zu zwanzig unterschiedlichen Prozessschritten: grobes Honen, Fräsen, feines Honen, zwischendurch Oberflächenveredelung, Drehen und vieles mehr.
„Die Werker müssen an den einzelnen Stationen sehr genau wissen, was zu tun ist: das CNC-Programm mit den richtigen Parametern verwenden und so weiter. Dabei dürfen keine Fehler auftreten!“, betont Tazoll. Manche Bauteile bahnen sich drei Monate lang ihren Weg durch die Fertigungshallen. Zwischenzeitlich kann es zu einer Änderung kommen, die aber nur eine bestimmte Charge an Teilen betrifft. Die Produktion muss daher auch mit verschiedenen Revisionsständen absolut nachvollziehbar arbeiten können. Kurzum: „Es führt kein Weg an einer umfassenden Digitalisierung und Coscom als zentrales System vorbei“, so Tazoll.
Shopfloor-IT wächst zusammen
Für das Shopfloor-Management fließen alle Datenströme im Coscom ECO-System zusammen und werden von dort aus abteilungs- und arbeitsplatzgerecht verteilt. Es besteht aus dem zentralen Fertigungsdatenmanagement Factory Director VM und der Werkzeugdatenverwaltung ToolDirector VM. Die Kunden- und Lieferantenstammdaten werden vom ERP-System über den FactoryDirector VM zentral von einer Stelle aus zur Verfügung gestellt. Als DNC-Lösung ist InfoPoint VM für die auftragsbezogene Fertigungsdatenvisualisierung direkt an den CNC-Maschinen im Einsatz. Insgesamt sind 33 Info-Terminals installiert, die per Ethernet ins Produktionsnetzwerk angebunden sind. Zudem ist das Lasermarkiersystem ‚TruMark Station‘ in das ECO-System eingebunden.
>>Hätten wir die Coscom-Lösung doch schon vor 15 Jahren eingeführt!“<<
Drei unterschiedliche CAM-Systeme befinden sich bei Wild im Einsatz: CAM V6 und V7 von TopSolid zur Fräsbearbeitung sowie ProfiCAM VM von Coscom für die Programmierung der Drehmaschinen. Die CAM-Version 6 von TopSolid ist mit der Version 7 und seiner integrierten Datenbank inkompatibel. Es mussten demnach in der Vergangenheit zwei Systeme parallel betrieben werden. Das führte zur ursprünglichen Anfrage aus der CAM-Programmierung bei Wild an den Key Account Manager Christian Snetivy von Coscom: Ziel war, eine einheitliche Benutzeroberfläche zu erhalten, um neben den TopSolid-Tools auch ProfiCAM VM komfortabel und zentral aufrufen zu können.
Leistungsfähiger Systempartner
Unter der Regie von Coscom entstand mithilfe der TCI-Technologie und einer Kooperation mit dem TopSolid (Missler)-Vertriebspartner Evolving Technologies aus Wien eine hochintegrierte Lösung. Das Ergebnis: Drei CAM-Systeme, die auf Knopfdruck mit den relevanten Daten versorgt werden. Die Werkzeugbereitstellung und -beschaffung, das Messmittel- und das CAM-Programmmanagement erfolgen zentral von einer Stelle aus. Der administrative Aufwand beschränkt sich dabei auf ein Minimum.