Weil die alten Produktionsgebäude vor fünf Jahren „aus allen Nähten platzten“, entschied sich Boris Wehner 2018, zwei neue Hallen zu errichten. Zwei Jahre zuvor, im Juli 2016, übernahm der heute 36-Jährige den Betrieb seiner Eltern, die 1971 beim Start in die Selbstständigkeit zunächst fünf freie Tankstellen betrieben hatten. Im Jahr 1995 entschieden sich die beiden, einen Metallbau zu betreiben. Infolge der ‚Corona-Zeit‘ verzögerte sich der Startschuss für den Neubau bis ins Jahr 2021. Ende Februar 2023 waren die zwei neuen Hallen bezugsfertig. In Zahlen: Die größere Halle ist 1.800qm groß, die zweite umfasst 1.300 qm Fläche. Zugleich entstand eine Bürofläche mit 380qm. Fragt man den 36-jährigen Firmenchef nach den Vorteilen des Neubaus, zählt er folgende Merkmale auf: „Wir haben nun größere Kapazitäten, die zwei Hallen tragen zu einer effizienteren Arbeitsweise bei. Es gibt kurze Wege und wir haben eine gute Übersicht. Die Hallen sind hell, die Ergonomie durch Kräne ist gewährleistet, kein Mitarbeiter muss in Zukunft schwer heben.“
Einige Hürden genommen
Bei seiner Rede ging Boris Wehner auf die organisatorischen und finanziellen Herausforderungen ein, die sich vor und während des Neubaus ergaben. Zunächst schien es, als würde es keine Genehmigung für den Neubau geben, doch schließlich gab es eine für alle Seiten praktikable Lösung „hoch oben auf dem Berg“ des Kalbacher Ortsteiles Uttrichshausen. Als wären die Handicaps durch die Corona-Zeit und die überbordende Bürokratie nicht groß genug, verteuerten sich zudem die Materialpreise.
„Es war eine sehr fordernde Zeit, die sich wohl keiner zurückwünscht“, so Boris Wehner. Zeitgleich mit der Investition in den Neubau führte Wehner Metalltechnik ein neues ERP-System für die Warenwirtschaft ein. „Ein ERP-System in laufende Prozesse einzuführen, ist das dickste Brett, das ich jemals gebohrt habe“, schilderte Wehner bei seiner Rede. Schließlich bedankte er sich bei allen am Neubau beteiligten Unternehmen und ebenso bei seiner Belegschaft für die Unterstützung während der Bauphase: „Ich bin stolz mit einem solchen Team anzutreten, für die Belange unserer Kunden und mit ihnen Hand in Hand auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten.“ Der Firmenchef nahm die Feier zum Anlass, um mehrere Beschäftigte für ihre langjährige Treue zu ehren. Dies waren Diana Hinck (25 Jahre), Helga Hergenröder (15 Jahre) sowie Christian Beringer, Christian Leipold und Dominik Heil (jeweils 10 Jahre).
Das Unternehmen
Der in der Gemeinde Kalbach im südlichen Landkreis Fulda ansässige Betrieb Wehner Metalltechnik hat sich als innovativer und qualitätsbewusster Lohnfertigungsbetrieb auf Zerspanung (Laserschneiden, Drehen, Fräsen) sowie Biegen und Schweißen aus einer Hand spezialisiert. Ein zweites Standbein bildet der Sonderfahrzeugbau, insbesondere die ‚Ölspurhexe‘, eine Spezialmaschine, die Ölspuren auf Verkehrsflächen beseitigt. Die Metalltechniksparte begann Ende der 1970er Jahre mit der qualitätsbewussten Herstellung von Stanzteilen für Regalsysteme und zog 1981 in den Ortsteil Uttrichshausen. Hier wird hauptsächlich Edelstahl verarbeitet. Das marktgerechte Portfolio umfasst Einzel- und Serienbauteile sowie Baugruppen für den Maschinenbau sowie für Nutzfahrzeuge. Seit 2001 investiert das Unternehmen wiederkehrend in den Ausbau der Belegschaft sowie einen hochwertigen Präzisionsmaschinenpark für Zerspanungstechniken.