Das Dekra EMV-Labor ist Teil des Laborverbunds von Dekra an der Konzernzentrale in Stuttgart. Das Labor verfügt über drei Prüfkammern, drei Pulsprüfplätze, eine Klimakammer und zahlreiche Messmöglichkeiten. Das Spektrum deckt sämtliche Verfahren und Spezifikationen im industriellen und automotiven Bereich ab. Der Anbieter prüft am Standort unter anderem Hochvoltkomponenten bis 1000V sowie alle 12V- bis 48V-Komponenten im Automotive-Sektor, aber auch E-Micro Mobility-Fahrzeuge wie E-Bikes, E-Scooter und Hoverboards sowie Industrie- und Medizinprodukte.
Labornetzwerk
Auf über 6000m² arbeiten auf Laborflächen und in Büros in Stuttgart rund 100 Experten in den verschiedenen akkreditierten Dekra Laboren: im Labor für Umwelt- und Produktanalytik, im Dekra Labor für Technische Textilien und Folien sowie dem Labor für Produktprüfung und Produktzertifizierung. Darüber hinaus gibt es ein akkreditiertes Kalibrierlabor für Messgeräte im Kraftfahrtwesen. In Stuttgart entsteht ein Autorisiertes Testlabor (ATL) für das Zertifizierungsprogramm der Wi-Fi Alliance. Die Labore in Stuttgart sind Teil des weltweiten Dekra Labornetzwerks.
Versuchs- und Messaufbau bei den Lapp Fachpressetagen 2022
Dekra unterstützte am 14. Oktober 2022 eine Demonstration für ein EMV-optimiertes Antriebstechniksystem bestehend aus Motor, Frequenzumrichter und einer neu entwickelten Servoleitung im EMV-Labor vor zahlreichen Medienvertretern. Der Aufbau wurde von Lapp, einem weltweit führenden Anbieter von innovativen Verbindungslösungen, und SEW Eurodrive (www.sew-eurodrive.de), einem weltweiten Experten für Antriebstechnik, repräsentativ für die Partner des durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Gemeinschaftsforschungsprojekts „Pepa“ dargestellt und mittels Dekra Messtechnik validiert. Elektromagnetische Störungen, die in hochdynamischen getakteten Antriebstechniksystemen entstehen und sogenannte Ableitströme erzeugen können, wurden mit drei verschiedenen Kabelkonfigurationen zwischen Frequenzumrichter und Motor vermessen.
„Bei dem Aufbau sollten hochfrequente Störungen, welche sich leitungsgebunden über die Versorgungsleitungen ausbreiten, an der nicht vermeidbaren Störquelle, einem Frequenzumrichter, gemessen werden“, erläutert Alexander Babi – Leiter des Dekra EMV-Labors in Stuttgart – das Verfahren, das Funkstörspannungsmessung (Conducted Disturbance Measurements) genannt wird. Vorgaben für Frequenzbereich, Grenzwert, Aufbau und die zu beachtenden Besonderheiten orientieren sich an der Produktnorm DIN EN IEC 61800-3 für drehzahlveränderbare elektrische Antriebssysteme und den dort verwiesenen Normen, zum Beispiel an der EN 55011.