AMB 2022 in Stuttgart: Halle 10 - Stand B51

BAZ als AMB-Weltpremiere

Das Unternehmen Schwäbische Werkzeugmaschinen (SW) gehört zu den führenden Herstellern leistungsfähiger Mehrspindel-Bearbeitungszentren für die Großserienfertigung metallischer Bauteile. Wichtigster Zielmarkt ist die Automobilbranche. Die Schwarzwälder reagieren mit neuen Maschinen auf geänderte Prioritäten in der Industrie.
Dank fehlender Trennwand mehr Platz: In dieser BA 721 lassen sich zwei 6-Zylinder-Motorblöcke für Lkw-Motoren gleichzeitig bearbeiten. – Bild: Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH

Im Vordergrund bei SW stehen hohe Produktivität und Wirtschaftlichkeit bei Teilen mit eher kleineren und mittleren Abmessungen. In letzter Zeit haben sich jedoch die Wünsche unter anderem in Richtung größerer Abmessungen, kleinerer Serienlosgrößen und höherer Umrüstflexibilität verschoben. Hierfür entwickelten die Schwarzwälder mit Sitz in Waldmössingen neue Maschinenkonzepte, speziell auch weitere einspindlige Bearbeitungszentren (BAZ). Die Weltpremiere der BA 711 space wird auf der Messe AMB 2022 in Stuttgart stattfinden.

„Typische SW-Bearbeitungszentren waren bisher meist mehrspindlig ausgeführt und hatten einen Doppelschwenkträger, der eine hauptzeitparallele Beladung ermöglichte“, erläutert Produktmanager Patrick Schneider. Über diese Einheit gelangen bei jedem Schwenk mehrere Werkstücke in den Arbeitsraum der Anlage, wo sie von einer entsprechenden Anzahl an Spindeln gleichzeitig bearbeitet werden. Eine Trennwand an diesem Doppelschwenkträger erlaubt die Be- und Entladung ohne Beeinträchtigung des auf der anderen Seite ablaufenden Zerspanungsprozesses. Die Mehrspindligkeit sowie die konsequent auf hohe Dynamik optimierten Antriebe gestatten dabei kurze Span-zu-Span-Zeiten und eine entsprechend hohe Produktivität.

"Um den sich ändernden Marktanforderungen zu entsprechen, haben wir unser Angebot um Einplatzmaschinen ohne Doppelschwenkträger erweitert", so Produktmanager Patrick Schneider (links), zusammen mit Produktmanager Michael Kreuzberger in der Montagehalle von SW in Waldmössingen.
„Um den sich ändernden Marktanforderungen zu entsprechen, haben wir unser Angebot um Einplatzmaschinen ohne Doppelschwenkträger erweitert“, so Produktmanager Patrick Schneider (links), zusammen mit Produktmanager Michael Kreuzberger in der Montagehalle von SW in Waldmössingen.Bild: Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH

Flexibilität und Automation

„Sowohl im Bereich der Kfz-Herstellung als auch bei sonstigen industriellen Anwendern verschieben sich derzeit die Prioritäten bezüglich der Anforderungen an Werkzeugmaschinen“, ergänzt Produktmanager Michael Kreuzberger. Einerseits gebe es einen deutlichen Aufwärtstrend bezüglich der Abmessungen der zu bearbeitenden Teile. Mit Blick auf solche großformatigen Bauteile habe SW bei seinen neuen Maschinenbaureihen auch Ausführungen mit nur einer Spindel eingeführt.

>>Mehr Einsatzflexibilität auch bei kleineren und mittleren Serien<<

Ein weiterer Aspekt betreffe die deutlich abnehmende Langfristigkeit der Aufträge. Industrielle Hersteller könnten heute weniger darauf zählen, dass eine Serie über etliche Jahre hinweg mit hohen Stückzahlen laufe. Dies bewirke eine Verschiebung der Auswahlkriterien hin zu Fragen der Umrüstflexibilität sowie die heute immer mehr in den Vordergrund rückende Automatisierung.

Mehr Platz für größere Teile

„Um diesen Kundenwünschen entgegenzukommen, haben wir unsere Maschinenbaureihe um Einplatzmaschinen ohne Doppelschwenkträger erweitert“, begründet Schneider. Statt des Doppelschwenkträgers weisen diese Systeme nur noch eine Rundachse mit einer Spannbrücke auf. Der so ermöglichte Wegfall der Trennwand erweitert das Raumangebot enorm, sodass sich bei gleicher Maschinengrundfläche erheblich größere Teile bearbeiten lassen. Auch bezüglich Umrüstflexibilität und Automation hat SW u.a. durch die optionale Ausstattung der Werkstückträger mit integrierten Nullpunktspannsystemen neue Wege beschritten. Aktuell sind drei Baureihen dieser neuen BAZ mit unterschiedlichen Ausstattungsvarianten verfügbar. Interesse an diesen neuen Modellen dürften beispielsweise auch Hersteller aus den Bereichen Land- und Baumaschinen, Industriegetriebe, Hydraulikaggregate, Schienenverkehr sowie Luft- und Raumfahrt bekunden.

„Wie unsere bisherigen Bearbeitungszentren der BA 7-Serie zeichnen sich diese Anlagen durch ihre stabile Monoblockbauweise, hohe Achsgeschwindigkeiten sowie die hohe Leistung der Spindeln aus“, verrät Kreuzberger. Bei allen drei Hauptachsen erfolgt der Antrieb durch robuste Kugelrollspindeln. Damit eignen sich auch die beiden neuen Anlagen hervorragend für die Mittel- und Großserienproduktion großformatiger, komplexer Bauteile. Der Zusatz ’space‘ der Neuzugänge zeigt an, dass bei ihnen der Vertikalhub des Spindelblocks von bisher 650 auf 1.175mm fast verdoppelt wurde und auch die Z-Achse einen um 90mm größeren Hub aufweist. Bei der BA 711 space mit einer Spindel und einem Werkstückträger auf der Schwenkbrücke steht dadurch ein Arbeitsraum von 1.350×1.175x650mm zur Verfügung, ohne dass die Anlage dadurch mehr Hallenplatz in Anspruch nehmen würde.

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Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH

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