Anwenderstory: MES liefert exakte Daten

Höhere Verfügbarkeit mit Manufacturing Execution System: Blefa Beverage Systems nutzt zur Anbindung der Produktionsmaschinen MDE/BDE von Proxia mit OPC-UA-Datenkommunikation. Die gewonnene Transparenz verhilft zu stückzahlgenauer Ausbringungsmenge sowie 15 Prozent mehr Produktivität.
Software-Ergonomie im Fokus - Neben technologischen Aspekten konnte bei Blefa vor allem die BDE-Benutzerführung (r.) der Proxia-Software punkten. Das Ergebnis: eine sehr hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitern und fehlerfreie Betriebsdaten.
Software-Ergonomie im Fokus – Neben technologischen Aspekten konnte bei Blefa vor allem die BDE-Benutzerführung (r.) der Proxia-Software punkten. Das Ergebnis: eine sehr hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitern und fehlerfreie Betriebsdaten.Bild: Proxia Software AG

Seit mehr als fünf Jahrzehnten produziert Blefa im siegerländischen Kreuztal Getränke-Edelstahlfässer. Das Unternehmen beschäftigt in Deutschland rund 155 und in den USA etwa 40 Mitarbeiter. 2016 wurde es aus der Franke Gruppe ausgegliedert und der Artemis Holding als Blefa Beverage Systems zugeführt. Bereits 2013 brachten die Verantwortlichen das interne Strategieprojekt ‚Blefa 2020+‘ auf den Weg: unter anderem mit dem Leitbild, das eigene Selbstverständnis mit der Praxis in Einklang zu bringen. So wurde die Losung ausgegeben, die Nr. 1 in Sachen Qualität weiter auszubauen und weiterhin zu den größten ‚Keg‘ (kleines Fass)-Herstellern in der Welt zu gehören. Dies alles sollte unmittelbar in der Produktion sichtbar sein. Des Weiteren wurde eine 25-prozentige Erhöhung der Ausbringung – bei unveränderten Ressourcen – ebenfalls als strategisches Ziel anvisiert.

Fertigung im Blick: Proxia MES visualisiert bei Blefa den Verlauf 
und Status der kompletten Produktion in Echtzeit.
Fertigung im Blick: Proxia MES visualisiert bei Blefa den Verlauf und Status der kompletten Produktion in Echtzeit.Bild: Proxia Software AG

Mit MES ins neue Jahrzehnt

Innerhalb des Strategieprojekts galt es beispielsweise, die Produktionsstätte in Kreuztal zu modernisieren und ein neues Gebäude zu errichten. „Außerdem setzten wir uns zu einem sehr frühen Zeitpunkt mit dem Thema Wertstromdesign auseinander. Daraus haben wir Handlungsrichtlinien für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess abgeleitet. Was wir allerdings nie so recht wussten war, wie hoch der Verfügbarkeitsgrad einer Anlage oder einer Fertigungslinie tatsächlich war“, erinnert sich Jürgen Kromer, Technical Director bei Blefa, und verweist damit auf die Zeit vor der MES-Einführung.

>>Erhöhung des Outputs um 15 Prozent<<

Bei Blefa gibt es zwei verkettete Hauptfertigungslinien, für die exakte Werte der einzelnen Stationen ermittelt werden sollten. „Auf den ersten Blick war der Wertstrom sehr ausgeglichen“, berichtet Kromer, „doch wenn man genauer hinsieht, lassen sich deutliche Varianzen bei der Verfügbarkeit der Anlagen bei der Herstellung der verschiedenen Produkte ausmachen.“ Zwar ließ sich viel mit Taktzeitermittlungen und manuell aufgezeichneten Störzeiten erklären – aber eben nicht alles. So bestand Unsicherheit darüber, ob die manuell erfassten Angaben der Mitarbeiter umfassend die Realität widerspiegelten. „Mit einem Blatt Papier, Bleistift und Excel kamen wir einfach nicht mehr weiter. Wir haben uns daher entschieden, mit einem MES tiefer in die Thematik einzusteigen“, fasst Kromer zusammen.

Standardmäßig bedienerfreundlich

Henner Ohrndorf, als IT-Manager für die Proxia-Einführung verantwortlich zeichnend, erklärt den Sachverhalt: „Zu den Gründen, warum wir uns für Proxia entschieden haben, gehört neben technologischen Sofware-Aspekten vor allem die extrem anwederfreundliche BDE-Benutzerführung – hier gibt es auch heute noch signifikante Unterschiede, was ein System den Kollegen in der Fertigung zumutet. Zuvor wurde bei uns ja nie mit MDE und BDE gearbeitet, sodass wir in Sachen Software-Ergonomie und Mitarbeiterakzeptanz auf jeden Fall auf Nummer sicher gehen wollten.“

Kennzahlen stets vor Augen: MES-Monitoring mit Zeitstrahl-Software und MES-Auswertung inklusive Reporting- und Controlling-Funktionen sorgen für abteilungsübergreifende aussagekräftige Kennzahlen für sichere Investitionsentscheidungen. Bild: Proxia Software AG
Kennzahlen stets vor Augen: MES-Monitoring mit Zeitstrahl-Software und MES-Auswertung inklusive Reporting- und Controlling-Funktionen sorgen für abteilungsübergreifende aussagekräftige Kennzahlen für sichere Investitionsentscheidungen. Bild: Proxia Software AG

Dass die Entscheidung zugunsten von Proxia sich als richtig bestätigte, zeigt die hohe Akzeptanz der Werker, unter denen sich auch viele Saisonkräfte befinden. In einer Fertigungslinie sind acht Industrie-PC-Terminals mit Proxia BDE installiert. „Für die Mitarbeiter macht es keinen Unterschied, die Daten auf einen Zettel einzutragen oder in die Software-Eingabemaske am Terminal einzutippen“, weiß Ohrndorf zu schätzen. Große Zustimmung findet bei Blefa zudem, dass die Software trotz der vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten stets im Standard bleibt – ein Customizing im engeren Sinne ist nicht notwendig.

Mit OPC-UA in die Zukuft

Bei der Proxia-Implementierung gab es noch weitere ‚Pflichtprogramme‘: Wenn Daten von Steuerungen abgegriffen werden, sollte dies über den modernen OPC-UA-Standard geschehen. OPC Unified Architecture (UA) ist eine State-of-the-Art M2M-Kommunikationsarchitektur nach den Spezifikationen der OPC Foundation. Im Vergleich zu den OPC-Vorgängertypen besteht nun die Fähigkeit, Regelgrößen, Messwerte und Parameter nicht nur zu transportieren, sondern auch maschinenlesbar (semantisch) zu beschreiben. Gemäß der Blefa Anforderung setzte Proxia die komplette OPC-UA-Kommunikation um. In Verbindung mit der WLAN-Vernetzung aller Maschinen und Anlagen war Blefa so nicht nur softwareseitig modern und zukunftsfähig aufgestellt, sondern auch vollkommen hardwareunabhängig, flexibel und mobil.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Chr. Mayr GmbH & Co. KG
Bild: Chr. Mayr GmbH & Co. KG
Von Predictive Maintenance bis digitaler Zwilling

Von Predictive Maintenance bis digitaler Zwilling

Auf der Hannover Messe 2024 (Halle 6, Stand B57) vom 22. bis zum 26. April zeigt Mayr Antriebstechnik, wie sich intelligente ’sprechende‘ Bremsen und Kupplungen clever zur Prozessüberwachung einsetzen lassen. Sie helfen Fehler und Ausfallzeiten zu reduzieren oder sogar ganz zu vermeiden und befähigen darüber hinaus zu einer bedarfsbezogenen Wartung und automatisierten Fernwartung.

Bild: Aluminium Deutschland e. V.
Bild: Aluminium Deutschland e. V.
AD-Fachverband Aluminiumhalbzeug mit neuem Vorsitzenden

AD-Fachverband Aluminiumhalbzeug mit neuem Vorsitzenden

Volker Backs, Mitglied der Geschäftsführung des Unternehmens Speira, ist neuer Vorsitzender des AD-Fachverbands Aluminiumhalbzeug. Er wurde von der Mitgliederversammlung des Fachverbands Aluminiumhalbzeug in Düsseldorf ohne Gegenstimme mit einer Enthaltung gewählt. Backs tritt die Nachfolge von Frank Busenbecker (Director DACH Strategy bei Hydro Extrusion Europe) an, der dem Fachverband von 2018 bis 2024 vorsaß. Zum Stellvertreter wurde Martin Knötgen, persönlich haftender Gesellschafter und CEO von Otto Fuchs, ebenso ohne Gegenstimme mit einer Enthaltung gewählt. „Ich bedanke mich für das Vertrauen und blicke mit Freude auf die anstehenden Aufgaben im Fachverband. Mein ausdrücklicher Dank gilt auch meinem Vorgänger, Frank Busenbecker, für sein langjähriges Engagement“, so Volker Backs (im Bild rechts). „Die Aluminiumhalbzeugindustrie leistet einen wichtigen Beitrag zur Transformation. Europa braucht uns, wird mit uns grüner. Klimaschutz funktioniert nur mit einer starken Industrie. Deswegen setzen wir uns weiter für wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen, gegen unfairen Wettbewerb – und für eine Politik, die Klimaschutz und industrielle Wertschöpfung integriert denkt – ein. Konstruktiv und selbstbewusst mahnen wir Notwendigkeiten an und zeigen Perspektiven auf.“

Bild: Andreas Maier GmbH & Co. KG (AMF)
Bild: Andreas Maier GmbH & Co. KG (AMF)
Nullpunktspannmodule für rasche Werkzeugwechsel

Nullpunktspannmodule für rasche Werkzeugwechsel

Ein süddeutscher Premium-Automobilzulieferer fertigt viele Varianten eines wesentlichen Verbindungsteils in der E-Mobilität, hergestellt auf Linearmaschinen der Otto Bihler Maschinenfabrik. Damit die häufigen Werkzeugwechsel der variantenreichen Serien prozesssicher und schnell gelingen, sind die senkrechten Maschinentische mit AMF-Nullpunktspannmodulen erstausgerüstet. So lassen sich die zahlreichen modularen Linearwerkzeuge im ‚Plug & Produce‘-Prinzip zeitsparend und wirtschaftlich rüsten. Das gibt Premium-Elektrofahrzeugen aus Stuttgart einen weiteren Schub.