LAPP auf der Hannover Messe vom 17. bis zum 21. April 2023: Halle 11 - C05

Fachartikel: Mehr Service wagen!

Unternehmen sind gefordert, sich neu zu erfinden: weg vom reinen Hersteller, hin zum ganzheitlichen Problemlöser. Denn Kunden wollen nicht einfach nur Produkte kaufen, sie wollen Lösungen. Lapp beschäftigt sich schon lange mit dieser Frage: Der Experte für Verbindungstechnologie bietet seinen Kunden eine Vielzahl an Services. Neu im Portfolio ist nun der Health Check Service zur Überwachung der Daten-Infrastruktur im Bereich Industry of Things.
Wissen ist vorhanden, ebenso die Messinstrumente und Erfahrung: Der Health Check Service von Lapp unterstützt, Fehler oder Schwachstellen aufzuspüren und bietet Verbesserungsvorschläge an.
Wissen ist vorhanden, ebenso die Messinstrumente und Erfahrung: Der Health Check Service von Lapp unterstützt, Fehler oder Schwachstellen aufzuspüren und bietet Verbesserungsvorschläge an.Bild: U.I. Lapp GmbH

Der CEO von Hilti Christoph Loos war sich bereits 2017 sicher, „dass Kunden keine Bohrhämmer kaufen möchten, sondern Löcher“. Für Hersteller und ihre Kunden wird diese Erkenntnis immer relevanter. Denn Technologie allein – egal wie hochentwickelt – bietet noch keinen Wert. Sie ist erst dann wirklich attraktiv, wenn sie konkreten Nutzen bringt oder einen Zustand verbessert. Hinzu kommt, dass Kunden dank Digitalisierung Maschinen nutzen können, ohne sie kaufen zu müssen. In vielen Branchen entstehen dadurch X-as-a-Service-Geschäftsmodelle – und die werden immer beliebter. Was können wir daraus schließen? Innovative, hochwertige oder günstige Produkte entwickeln und produzieren ist schön und gut. Nichtsdestotrotz müssen Unternehmen mit diesen Produkten Probleme lösen, Wünsche erfüllen oder sie als Service umfunktionieren, um ihren Geschäftserfolg nachhaltig zu sichern.

Transformation in fünf Stufen

Das Forschungsinstitut FIR an der RWTH Aachen beschreibt fünf Entwicklungsstufen für die Transformation vom Produkt- zum Lösungsanbieter. Ein Unternehmen agiert auf der ersten Stufe als reiner Produkthersteller. Falls in dieser Phase bereits Dienstleistungen angeboten werden, erfolgt dies unsystematisch und nicht als Teil geplanter Geschäftseinnahmen. Nimmt man das Unternehmen Lapp – Stuttgarter Weltmarktführer für integrierte Lösungen im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie – als Beispiel, ist unter dieser Ebene zunächst die Produktion und der Verkauf von Verbindungskomponenten wie Kabeln, Steckern und Switches zu verstehen.

>>Wie Hersteller sich zu Lösungsanbietern transformieren<<

Die zweite Stufe enthält das Angebot einzelner Dienstleistungen, die zur Nutzung der Produkte sinnvoll sind. Bei Lapp ist das etwa die zusätzliche Abwicklung von Logistik-Services und Projektmanagement im Projektgeschäft.

Gesundheitscheck für Maschinen

Lapp unterstützt mit dem Health Check Service Kunden nicht nur bei Bestandsmaschinen, sondern auch schon bei der Maschinenplanung und -Inbetriebnahme. Für letztere bietet Lapp seinen Kunden nun auch einen eigenen Abnahmeservice an – mit detailliertem Abnahmeprotokoll und Zertifikat. Wahrscheinliche Stör- und Ausfallfaktoren sind so bereits im Vorfeld erkennbar.

Auf der dritten Stufe bietet das Unternehmen Dienstleistungen als Geschäftsmodell, die gemeinsam mit dem Produkt integraler Bestandteil des Angebots sind – beispielsweise ein Service für maßgeschneiderte Lösungen und deren Implementierung beim Kunden. Lapp kann z.B. bereits bei Planungsprozessen von Maschinen involviert werden, wo das Unternehmen Verbindungskomponenten individuell anpasst und implementiert. Spezielle Kabelkonfiguratoren bringen mehr Flexibilität bei der Planung und Bestellung. Der Verbindungsspezialist stellt mit seinem Ölflex Connect System maßgeschneiderte Lösungen von der Auslegung, Zeichnung bis zur Konfektion und vormontierten Schleppkette bereit.

Die Gesamtlösung erreicht das Unternehmen auf Stufe 4. Das Produkt ist nicht mehr Kernbestandteil des Geschäftsmodells, sondern die umfassenden Services für die Entwicklung, Herstellung, den Betrieb und die Optimierung. Ein solches Angebot bei Lapp ist der ‚Health Check Service‘ für Maschinen- und Anlagenbereiche.

Die verlässliche Zustandsanalyse ihrer Netzwerktechnik erlaubt Kunden eine größere Produktionseffizienz und höhere Verfügbarkeit der Maschinen.
Die verlässliche Zustandsanalyse ihrer Netzwerktechnik erlaubt Kunden eine größere Produktionseffizienz und höhere Verfügbarkeit der Maschinen.Bild: U.I. Lapp GmbH

Stufe 5 verkörpert den Gipfel der Transformation. Auf diese Ebene schaffen es Unternehmen, die eine Gesamtlösung als Dienstleistung in einem Betreibermodell anbieten: ein As-a-Service-Modell.

Zerspanung als Service

Sowohl für Hersteller als auch Kunden bringt ein derartiger Wandel zahlreiche Vorteile. Die Anschaffung neuer Maschinen erfordert oft hohe Investitionssummen. Und sind die Maschinen erstmal angeschafft, besteht der Druck sie 24/7 auszulasten, um die Kosten zu rechtfertigen. Ein Metallbearbeitungsbetrieb, der seine Maschinen nicht mehr selbst kaufen und betreiben muss, sondern die Zerspanung als Service einkauft, kann den wirtschaftlichen Druck deutlich verringern – denn die nutzungsbasierte Abrechnung nimmt die Sorge vor auftragsbedingtem Maschinenstillstand. Sogar die Produktion von Einzelstücken und Kleinserien kann damit wirtschaftlich werden. Die Anbieter der Gesamtlösung im Betreibermodell profitieren davon, dass ihre Maschinen maximal genutzt werden, weil verschiedene Kunden auf sie zugreifen.

Gesundes Netzwerk dank Health Check

Kunden beauftragen oder bezahlen Leistungen; Anbieter verfolgen die Maschinennutzung oder rechnen sie ab bzw. überwachen und optimieren die Prozesse. Für Anbieter und Kunden bedeutet das vor allem eines: Sie tauschen riesige Datenmengen aus, sonst funktioniert das Geschäftsmodell nicht. Hohe Anlagenverfügbarkeit und die Vernetzung der Maschinen mit übergeordneten Geschäftsprozessen und deren Produktionsdaten sind die Voraussetzung für die Transformation im Sinne des Industrial Internet of Things (IIoT) – und da setzt Lapp mit dem Servicemodell des Health Check Services für die Netzwerktechnik an.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH
Bild: Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH
130 Jahre Werkzeuge und Maschinenfabrik

130 Jahre Werkzeuge und Maschinenfabrik

Hermann Heller eröffnete 1894 in Nürtingen ein Handelsgeschäft und eine Fabrikation für geschützte Artikel sowie Uhrmacherwerkzeuge. Mit dem Vertrieb von Werkzeugen aller Art legte der Techniker den Grundstein für den langfristigen Erfolg. Der Einstieg in den Maschinenbau gelang 1898 mit der Produktion von Kaltkreissägen zum Sägen von Metallen sowie der Fertigung von Sägeblattschärfmaschinen und Gewindeschneidapparaten.

Bild: Trumpf Gruppe
Bild: Trumpf Gruppe
AM4industry auf der Rapid.Tech 3D

AM4industry auf der Rapid.Tech 3D

Die Rapid.Tech 3D startet vom 14. bis zum 16. Mai 2024 in ihre 20. Auflage. Das Forum AM4industry steht am Eröffnungstag dabei erstmals auf dem Programm. Initiator und Organisator ist die Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing (AM) des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. Die VDMA-Arbeitsgemeinschaft hat zudem die ideelle Trägerschaft der Fachveranstaltung übernommen.

Bild: Arno Werkzeuge - Karl-Heinz Arnold GmbH
Bild: Arno Werkzeuge - Karl-Heinz Arnold GmbH
Universelle Werkzeuge für komplexe Fertigungsaufgaben

Universelle Werkzeuge für komplexe Fertigungsaufgaben

Wenn es beim Fräsen mal weniger um Großserien geht, entscheiden andere Kriterien als Standzeit oder Vorschubgeschwindigkeit über die Wirtschaftlichkeit der Werkzeuge. Und wer den Maschinenbau allumfassend bedient, wünscht sich neben flexiblen Universalwerkzeugen auch fachkompetente Prozessberatung. Bei Kneer Mechanik befindet sich mit Arno Werkzeuge seit Jahren dafür der passende Partner an Bord.

Bild: ©romaset/iStock.com / Rhenus Lub GmbH & Co. KG
Bild: ©romaset/iStock.com / Rhenus Lub GmbH & Co. KG
Mehr Nachhaltigkeit in der Fertigung dank neuem Kühlschmierstoff

Mehr Nachhaltigkeit in der Fertigung dank neuem Kühlschmierstoff

Mit rhenus XT 85 Green setzt Rhenus Lub aus Mönchengladbach einen neuen Standard in Sachen Nachhaltigkeit. Der biologisch abbaubare Kühlschmierstoff (KSS) ist eine leistungsstarke Alternative für alle Metallbearbeiter, die besonderen Wert auf nachhaltigere Produkte legen. Mit über 85 Prozent enthält das Produkt einen hohen Anteil an biogenem Kohlenstoff. Der Vorteil: Das Konzept nutzt CO2 als aktiven Gestaltungsbaustein.

Bild: RX Austria & Germany/FRB Media/Fabbro
Bild: RX Austria & Germany/FRB Media/Fabbro
Fachmesseduo für die Metallverarbeitung

Fachmesseduo für die Metallverarbeitung

Vom 23. bis zum 26. April 2024 wird die Messe Wels in Österreich zum Anlaufpunkt für die metallverarbeitende Industrie: Der erstmalige Zusammenschluss der beiden Fachmessen Intertool & Schweissen schafft eine einzigartige Plattform sowohl für Industriekonzerne als auch für kleine und mittlere Gewerbebetriebe. Hochkarätige Aussteller präsentieren ihre Innovationen für die gesamte Produktionskette von der Konstruktion über die Fertigung bis hin zur Auslieferung. Parallel dazu findet auf drei Bühnen Wissenstransfer auf hohem Niveau statt.