Präzisionsmesstechnik mal 3

Dr. Kai Bartel (Produktlinienleiter Präzisionsmesszentren, links) und Holger Haybach (Leiter Produktmanagement Präzisionsmesszentren) -  hier stellvertretend für das Klingelnberg Messtechnikteam - freuen sich auf zahlreiche Kundenbesuche.
Dr. Kai Bartel (Produktlinienleiter Präzisionsmesszentren, links) und Holger Haybach (Leiter Produktmanagement Präzisionsmesszentren) – hier stellvertretend für das Klingelnberg Messtechnikteam – freuen sich auf zahlreiche Kundenbesuche.Bild: Klingelnberg GmbH

Als vor 25 Jahren die erste Generation des Präzisionsmesszentrums P 26 entwickelt wurde, war nicht abzusehen, wie sehr diese Entwicklung die Klingelnberg Messtechnik prägen würde. Kompakt und auf die Bedürfnisse der Automobilindustrie ausgelegt, ist dieses Präzisionsmesszentrum bei Kunden seit jeher besonders gefragt. Neue Mess- und Auswerteverfahren, die Implementierung innovativer Messsysteme und die gleichbleibende Qualität und Zuverlässigkeit bilden das Fundament der 25-jährigen Erfolgsgeschichte.

P 26 – Verzahnungs- und Geometriemessung

Aufgrund ihrer Genauigkeit und Zuverlässigkeit werden Klingelnberg Präzisionsmesszentren weltweit nicht nur von vielen Kunden, sondern auch von namhaften Metrologie-Instituten als Referenz eingesetzt. Die Kombination von taktiler (3D Nanoscan) und optischer Messtechnik (Hispeed Optoscan) für die Messung zylindrischer Verzahnungen ist jetzt auch für diese Baureihe verfügbar. „Gerade die P26 hat sich als Messmaschine im produktionsnahen Umfeld etabliert. Daher sind wir sehr stolz, dass nicht nur neue Messstrategien, sondern auch die Temperaturkompensation für die hybride Messtechnik integriert wurde. Somit steht der weiteren Messzeitreduzierung im produktionsnahen Bereich nichts mehr entgegen“, berichtet Dr. Kai Bartel, Produktlinienleiter Präzisionsmesszentren.

P 40 – Universeller Allrounder

Durch die Einführung der hybriden Messtechnik mit optischer Teilungsmessung konnten die Messzeiten erheblich verkürzt werden. Die von Klingelnberg und Partnern entwickelte Weißlichtsensorik (Hispeed Optoscan) sowie weitere innovative Messstrategien gestatten eine optische Teilungsmessung an fast allen Oberflächen. Zwei weitere Verfahren zur sicheren Erfassung der Teilungsabweichungen sind ebenfalls erhältlich. „Mit dem aktuellen Release können an den meisten Stirnrädern die Messungen von Teilung, Zahndicke und Verzahnungsrundlauf optisch durchgeführt werden. So wird je nach Anzahl der Zähne eine Reduzierung der Messzeit einer kompletten Verzahnungsmessung um bis zu 40 Prozent realisiert. Die Zeiteinsparung bei der Teilungsmessung ist durchweg höher“, erläutert Holger Haybach, Leiter Produktmanagement Präzisionsmesszentren. „Weiterhin erfolgt die Messung und Auswertung durch eine erweiterte, zertifizierte Klingelnberg Stirnradsoftware und ist wie gewohnt einfach zu bedienen: Der optische Sensor wird vollautomatisch ausgefahren, je nach gewähltem Messverfahren positioniert, und die geforderte Messaufgabe wird übernommen. Die Genauigkeit der Teilungsmessung ist konform zu den Anforderungen der VDI/VDE 2612:2022 Klasse A und ist somit vergleichbar zur taktilen Messung.“

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Das Präzisionsmesszentrum P 152 ist das jüngste Mitglied der Klingelnberg Familie.
Das Präzisionsmesszentrum P 152 ist das jüngste Mitglied der Klingelnberg Familie. – Bild: Klingelnberg GmbH

Alle Präzisionsmesszentren der Baureihen P 26 bis P 65 lassen sich optional mit dem optischen Sensor (Hispeed Optoscan) nachrüsten. Für Neumaschinen steht zusätzlich die Option ‚Ready for Optic‘ zur Verfügung, die bereits eine werkseitige Vorbereitung für eine spätere Nachrüstung vorsieht. Durch die konsequente Nutzung der standardisierten GDE (Gear Data Exchange)-Schnittstelle im Im- und Export von Daten und Messergebnissen, hat Klingelnberg im Bereich Diagnose von Messergebnissen und Vernetzung von Produktionsmaschinen und Messtechnik – dem ‚Closed Loop‘ – einen weiteren Standard in der Messtechnik 4.0 gesetzt.

P 152 für mittelgroße Verzahnungen

Zunehmender Kostendruck bei Großbauteilen für die Windkraft erfordert neue Technologien, um bewährte Prinzipien der Großserien- und Massenfertigung kleinerer Bauteile jetzt auch auf Großbauteile zu übertragen. Das neu entwickelte Präzisionsmesszentrum P152 schließt die Lücke im Portfolio zwischen der mittleren und der großen Baureihe der Messzentren.

Das jüngste Familienmitglied kann Bauteile bis zu einem Außendurchmesser von maximal 1.520mm sowie einem Werkstückgewicht bis 8.000kg mit der gewohnten Präzision messen. Trotz dieses hohen Werkstückgewichtes ist kein besonderes Fundament erforderlich. Klingelnberg ist es gelungen, das Technologiekonzept der kleinen und mittleren Baureihe auf die größeren Bauteildimensionen zu skalieren. Eine wesentliche Rolle spielt das eigensteife Maschinenbett mit einer Dreipunktauflage. Die Bettkonstruktion und Bodenauflage sind so geschickt gewählt, dass sich selbst bei einer Beladung mit hohen Werkstückgewichten die Winkellage der einzelnen Maschinenachsen zueinander nicht signifikant ändert. Die Dreipunktauflage des Maschinenbetts erlaubt ebenfalls die Integration einer aktiven Schwingungsplattform in das Maschinenbett. Damit können auch die niederfrequenten Schwingungen aus dem Hallenboden sicher abgefangen werden, ohne auf ein schwingungsisoliertes Fundament zurückgreifen zu müssen.

Jüngstes Familienmitglied

Neben den im Haupttext beschriebenen Vorzügen bietet die P 152 in ihrem Durchmesserbereich alle Möglichkeiten des ‚Done-in-One‘-Prinzips. Mit ihrem weiten Spektrum an vielen unterschiedlichen Werkstückdurchmessern und Messaufgaben stellt sie als jünstes Mitglied der Klingelnberg Familie ebenfalls eine besonders geeignete Maschine in der Lohnverzahnung dar. Eine hohe Präzision über das gesamte Bauteilspektrum von kleineren bis hin zu größeren Verzahnungen – selbst bei Dimensions- und Formmessungen – ist sichergestellt. Auch Softwarelösungen für die Werkzeugvermessung sind verfügbar.

Die P 152 für mittelgroße Verzahnungen (wie Planetenräder aus der Windkraft) verbindet Maß-, Form- und Lagemessungen mit der Verzahnungsmessung, um die Arbeitsprinzipien aus der Großserien- und Massenfertigung auch für Großverzahnungen anzuwenden. Formmessungen (zum Beispiel Rundheits- und Zylindrizitätsmessungen an Maschinenelementen) erhalten eine immer höhere Bedeutung. So wurden spezielle Messungen und Auswertungen an Verzahnungen mit Lagerfunktion entwickelt, die auch für die P152 zur Verfügung stehen.

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