Aktueller Stand beim Maschinen- und Anlagenbau

„Mit einem Exportvolumen von insgesamt 207 Milliarden Euro erreichten die Maschinen- und Anlagenbauer aus Deutschland im vergangenen Jahr abermals einen neuen Rekord. Der Zuwachs basiert jedoch ausschließlich auf einem starken ersten Halbjahr mit zweistelligen Zuwachsraten. Im zweiten Halbjahr 2023 hinterließen die rückläufigen Auftragseingänge ihre Spuren. Ein künftiger Erfolg ist also keineswegs gesichert und bräuchte dringend politischen Flankenschutz etwa durch neue Freihandelsabkommen“, kommentiert VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers die Exportbilanz 2023.

Bild: Statistisches Bundesamt, VDMA e.V.

Zudem profitierten die Unternehmen von gestiegenen Exportpreisen. Preisbereinigt bewegten sich die Maschinenexporte im Jahr 2023 knapp unter Vorjahresniveau (minus 0,7 Prozent). „Ein Blick auf die jüngsten Auslandsorders vermittelt den Eindruck einer Bodenbildung. Von einer Trendwende würde ich aber noch nicht sprechen. Für die kommenden Monate ist daher weiter mit einer rückläufigen Exportentwicklung zu rechnen“, sagt Dr. Wiechers.

USA gewinnen weiter an Bedeutung

Die Nachfrage aus den USA – größter Einzelmarkt für die Maschinenexporteure aus Deutschland – schwächte sich zum Jahresende ebenfalls deutlich ab. Im vierten Quartal verzeichneten die Unternehmen aber noch ein Exportwachstum von nominal 3 Prozent. Im Gesamtjahr legten die Maschinenexporte in die USA sogar zweistellig um nominal 12,6 Prozent zu und kamen damit auf ein Exportvolumen von 28 Milliarden Euro. Der Anteil der USA an den gesamten deutschen Maschinenexporten legte von 12,7 Prozent im Jahr 2022 auf 13,5 Prozent im Jahr 2023 zu.

„Wesentlicher Grund für die positive Entwicklung der Maschinenexporte in die USA war vor allem die robuste US-Konjunktur. Zudem ist dort das Umfeld für Investitionen im verarbeitenden Gewerbe – trotz gestiegener Zinsen – attraktiv. Umfangreiche Fördermaßnahmen führten unter anderem zu einem deutlichen Anstieg der Bauinvestitionen. Damit stieg letztlich auch die Nachfrage nach Maschinen ‚Made in Germany‘, die nicht nur für die Errichtung, sondern auch für die Ausstattung der neuen Produktionsstätten benötigt werden“, erläutert der VDMA-Chefvolkswirt.

China-Geschäft ernüchternd

Enttäuschend verlief für die Maschinenexporteure hingegen das China-Geschäft. Im Schlussquartal fiel das Minus mit nominal 7 Prozent recht deutlich aus. Im gesamten vergangenen Jahr lagen die Maschinenexporte nach China mit 18,6 Milliarden Euro nominal um 1,8 Prozent unter dem Jahresergebnis von 2022. Der Anteil Chinas an den gesamten deutschen Maschinenexporten sank damit von 9,7 Prozent im Jahr 2022 auf 9 Prozent im Jahr 2023.

„Die hohen Erwartungen nach dem Auslaufen der Corona-Maßnahmen in China haben sich nicht erfüllt. Vielmehr besteht nach wie vor eine Nachfrageschwäche, die sich unter anderem in einer Deflation, also einem Preisrückgang in der chinesischen Industrie, äußert. Es überrascht daher nicht, dass die Umsätze im chinesischen Maschinenbau nach offiziellen Angaben seit 2021 nahezu stagnieren“, analysiert Wiechers.

Lieferungen in die Europäische Union-Länder

Die Maschinenausfuhren aus Deutschland in die Partnerländer der Europäischen Union sanken im vierten Quartal ebenfalls, und zwar um nominal 9,1 Prozent. Unter dem Strich konnten die Maschinenexporte in die EU-Partnerländer im vergangenen Jahr dennoch – wenngleich unterdurchschnittlich – um nominal 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. Mit einem Exportwert von über 91 Milliarden Euro und einem Anteil von 44 Prozent an den gesamten Maschinenexporten aus Deutschland ist der EU-Binnenmarkt der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt für die hiesigen Unternehmen.

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