Anwenderstory: Drehen allein im Haus

Qualität ist das Aushängeschild eines jeden Fertigungsunternehmens - umso mehr, wenn es um von späteren Abnehmern verbaute Sichtteile geht. Sysko im erzgebirgischen Oelsnitz automatisierte dafür ein Citizen-Bearbeitungszentrum mithilfe von MAW Werkzeugmaschinen derart, dass es nachts mannlos produzieren kann und die Fertigung stets rückverfolgbar ist.
In Teilebehältern der Größe 40x200mm lassen sich lange Drehteile im DepotMax speichern.
In Teilebehältern der Größe 40x200mm lassen sich lange Drehteile im DepotMax speichern.Bild: MAW Werkzeugmaschinen GmbH

Seit 2002 entwickelt und produziert die Sysko GmbH & Co. KG Beschlagkomponenten für den sanitären Trennwandbau. Diese Sichtelemente aus Aluminium oder Edelstahl müssen bei Auslieferung absolut frei von Kratzern und Beschädigungen sein. Immerhin sind die Beschläge europaweit in Bädern von Hotels, Bürogebäuden oder Kindertagesstätten verbaut. Das Produktportfolio der Oelsnitzer umfasst Trennwandstützfüße, Verbinder, Verriegelungen, Haken und Zubehör in formschönem Design.

Der Teilespeicher DepotMax gestattet Sysko den zuverlässigen mannlosen Betrieb: Fertigungsleiter Stefan Varadi (r.) und Uwe Prell, Vertriebsingenieur bei MAW, automatisierten gemeinsam die Langdrehmaschine Citizen L32 mit der innovativen Lösung.
Der Teilespeicher DepotMax gestattet Sysko den zuverlässigen mannlosen Betrieb: Fertigungsleiter Stefan Varadi (r.) und Uwe Prell, Vertriebsingenieur bei MAW, automatisierten gemeinsam die Langdrehmaschine Citizen L32 mit der innovativen Lösung.Bild: MAW Werkzeugmaschinen GmbH

Begrenzte Speicherkapazität

„Dass die Teile vor dem Beschichten frei von Kratzern und Schlagmarken sind, ist enorm wichtig“, betont Fertigungsleiter Stefan Varadi. „Beschläge mit offensichtlichen Beschädigungen akzeptiert der Endkunde nicht und sendet sie umgehend zurück.“ Dieser Umstand und die zunehmende Serienproduktion, die möglichst mannlos erfolgen sollte, stellten Varadi wiederholt vor Herausforderungen.

>>Der Platzbedarf des DepotMax beträgt gerade mal 1m2<<

Zwar gelang es Sysko, mit einem Speicherförderband teilweise bis zu 90 Teile zu speichern, jedoch reichte diese Kapazität je nach Bauteil nur für circa drei Stunden. Weil es auch immer wieder zu Beschädigungen kam, schmälerte der Ausschuss nicht nur den Ertrag – die Teile mussten darüber hinaus zu 100 Prozent kontrolliert werden.

Turmhoch speichern

Um die stetig steigende Produktion zu bewältigen, investierte Sysko Ende 2018 in ein weiteres Lang- und Kurzdreh-Bearbeitungszentrum. Die Oelsnitzer hatten zu diesem Zeitpunkt bereits hervorragende Kontakte zur Firma Jan Burkert Werkzeugmaschinen, der Citizen-Miyano-Vertretung in Sachsen. Nach mehreren Gesprächen fiel die Wahl schließlich auf eine Citizen L32 mit automatischem Stangenlademagazin. Allerdings war damit das Problem der Teileabführung noch nicht gelöst … und eine mannlose Produktion lag noch in weiter Ferne.

Die Beschlagkomponenten von Sysko müssen als Sichtteile frei von Kratzern und Beschädigungen sein.
Die Beschlagkomponenten von Sysko müssen als Sichtteile frei von Kratzern und Beschädigungen sein.Bild: MAW Werkzeugmaschinen GmbH

Auf Empfehlung von Burkert nahm Varadi daher Kontakt mit der Sindelfinger MAW Werkzeugmaschinen GmbH auf, die deutschlandweit den Teilespeicher DepotMax des Schweizer Herstellers Mecha vertreibt. Der DepotMax ist ein mobiler Turmspeicher, der fertige Drehteile vom Ausführband der Drehmaschine übernimmt, chronologisch vereinzelt und etagenweise einspeichert. Je nach Auslegung kann er Drehteile bis 90mm Durchmesser und 250mm Länge aufnehmen. Der Platzbedarf der innovativen Lösung beträgt gerade mal einen Quadratmeter.

Mannlos durch die Schicht

Nachdem MAW das Teilespektrum und die Anbausituation analysiert hatte, war schnell klar: Der DepotMax kann die Anforderungen von Sysko erfüllen. Diese bestanden in einer möglichst hohen Produktionsautonomie pro Schicht, einer beschädigungsfreien Speicherung der Teile und der chronologischen Rückverfolgbarkeit der Produktion.

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