Nach zwei Jahren ohne Präsenz-Veranstaltung im Haus öffnete der Werkzeugmaschinenhersteller Hermle in Gosheim Ende April 2022 wieder seine Tore. Circa 1.700 Besucher aus mehr als 700 Firmen folgten der Einladung.
Wenn Präzision, Zuverlässigkeit und Langzeitgenauigkeit auf besonders innovative 5-Achs-Technologie und Automationskompetenz trifft, sind Hermle Bearbeitungszentren in aller Regel mit von der Partie. Dieses Zusammenspiel bietet die Voraussetzung für erstklassige Zerspanprozesse. Neben den Hochleistungsmaschinen standen auch die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 auf der Hausmesse im Fokus. Mit zahlreichen eigenen Tools wie den digitalen Bausteinen, der intuitiv bedienbaren Bedienoberfläche ‚Navigator‘ oder dem ‚Home‘ Bildschirm, mit dem der Maschinenbediener sich seine Nutzeroberfläche selbst kreieren kann, stellt sich der Werkzeugmaschinenhersteller der digitalen Herausforderung.
Weitere Investitionen
Mit dem Umzug der Hermle Blechfertigung im Jahr 2020 wurde ein zweiter wichtiger Fertigungsbereich neben der Mineralgussfertigung am Standort Zimmern ob Rottweil implementiert. Die zusätzliche Produktionsfläche von 6.800qm bietet ideale Voraussetzungen für die Herstellung der gesamten Verkleidung/Kabine und auch zahlreiche, aus Blech gefertigte Bauteile für die Bearbeitungszentren.
Auch im Bereich der spanenden Fertigung investiert die Firma kräftig weiter. Ein zweites Vertikal-/Horizontalbearbeitungszentrum wurde zum Hochregalpalettenbahnhof mit 32 Palettenplätzen adaptiert. Zusätzlich installierten die Süddeutschen ganz aktuell noch ein Hermle Bearbeitungszentrum C 32 U mit einem Robotersystem RS 2 für die wirtschaftliche Kleinteilefertigung im Vorrichtungsbau. Mit dieser hohen Fertigungstiefe bestätigt der Betrieb das Bekenntnis zum Standort Gosheim und Made in Germany.
Positive Entwicklung
Die Geschäfte der Maschinenfabrik Berthold Hermle entwickelten sich 2021 besser als zunächst angenommen. Der Auftragseingang des schwäbischen Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialisten nahm gegenüber dem Vorjahr auf circa 439 Mio. Euro zu (Vorjahr: 242,5 Mio. Euro). Dabei wurden sowohl im In- als auch im Ausland deutliche Steigerungen verbucht. Nach einem verhaltenen Jahresauftakt hat sich die Nachfragedynamik vor allem im zweiten Halbjahr erheblich beschleunigt, sodass Hermle im dritten und vierten Quartal neue Höchstwerte beim Bestelleingang erzielte. Besonders hoch war der Bedarf im Bereich Industrie 4.0, für den Hermle das komplette Spektrum von der automatisierten Einzelmaschine bis zu integrierten Automationslösungen für vollständig vernetzte Fertigungsprozesse anbietet. Per Ende Dezember 2021 hat sich der Auftragsbestand im Stichtagsvergleich konzernweit auf rund 107 Mio. Euro weit mehr als verdoppelt (Vj. 44,8 Mio. Euro).
Der Konzernumsatz erhöhte sich 2021 um 26,6 Prozent auf 376 Mio. Euro (Vj. 296,9 Mio. Euro), wobei die Auslandsumsätze etwas mehr zulegten als das Inlandsvolumen. Die anhaltend starke Nachfrage im vierten Quartal konnte trotz zunehmender Störungen in der Lieferkette gut bewältigt werden, da Hermle die Belegschaft während der Pandemie stabil gehalten hat. So war das Unternehmen in der Lage, mit einem kompetenten und motivierten Team schnell und flexibel auf die dynamische Entwicklung zu reagieren.