Titelstory: Sonderwerkzeuge für knifflige Einstiche

"Wir setzen seit über 30 Jahren auf Werkzeuge von Paul Horn. Die jetzige Problemlösung hat uns wieder aufgezeigt, warum", berichtet Roland Burghart. Er verantwortet den Fachbereich Drehen bei Sick Stegmann im Werk Donaueschingen. Das Problem stellten axiale Einstiche an filigranen Sensorbauteilen aus Titan dar. Horn löste die Aufgabe unter anderem mit dem System Mini in verschiedenen Sonderausführungen. Zusammen mit dem technischen Berater von Horn, Karl Schonhardt, entwickelten die Horn-Konstrukteure Schnittaufteilungen für die knifflige Bearbeitungsaufgabe - bei besonders hohen Anforderungen an die Bauteilqualität.

„Bei einer Rüstzeit von rund acht Stunden pro Variante lag unser Augenmerk besonders auf einer langen Standzeit der Werkzeuge, einer hohen Prozesssicherheit sowie einer hohen Wechselgenauigkeit der Schneidplatten“, erklärt Burghart. Neben der für Titan ausgelegten Schneidengeometrie sowie der scharfen Mikrogeometrie der Schneidkante, trägt die Werkzeugbeschichtung einen erheblichen Teil dazu bei, um den prozesssicheren Einsatz in Titanlegierungen sicherzustellen. „Wir haben für den Einsatz in Titan und anderen Superlegierungen die Schicht IG35 entwickelt“, berichtet Schonhardt.

Glatte Eigenschaften und hohe Warmfestigkeit

Die Aluminium-Titannitrid-Schicht hemmt die Bildung von Aufbauschneiden durch die geringen Reibwerte. Aufgrund der HiPIMS-Beschichtungstechnologie weist die Schicht sehr glatte Eigenschaften und eine hohe Warmfestigkeit auf. Des Weiteren ist die Werkzeugschicht frei von Schichtdefekten wie Droplets oder anderen Schichtfehlern an der Schneidkante. Horn passt das Schichtsystem sowie die Spanform- und die Mikrogeometrien auf die typischen Anwendungen wie das Innen- und Außenstechen, Langdrehen oder Zirkular- und Vollhart-Metallfräsen an. Der Anwender kann damit höhere Schnittwerte fahren und so eine kürzere Zykluszeit realisieren – das wiederum wirkt sich positiv auf die Stückkosten aus. Darüber hinaus zeigen sich mit dem Einsatz der neuen Schicht höhere Qualitäten der zu erreichenden Oberflächen.

„Nach 30 Jahren enger Zusammenarbeit hat sich das Vertrauen in den Werkzeugpartner Horn wieder bestätigt“, freut sich Burghart. „Auch die Expertise und das breite Fachwissen von Herr Schonhardt über den Einsatz und die Verwendung der Werkzeuge stimmte uns voll zufrieden.“

Intelligente Automationslösungen

Das 1946 gegründete Unternehmen Sick ist mit über 50 Tochtergesellschaften und Beteiligungen sowie zahlreichen Vertretungen rund um den Globus präsent. Im Geschäftsjahr 2018 beschäftigte Sick knapp 10.000 Mitarbeiter weltweit und erzielte einen Konzernumsatz von rund 1,6 Milliarden Euro. Von der Fabrik- über die Logistikautomation bis zur Prozessautomation zählt der Global Player zu den führenden Herstellern von Sensoren. Als Technologie- und Marktführer schafft der Anbieter mit seinen Sensoren und Applikationslösungen für industrielle Anwendungen die Basis für sicheres und effizientes Steuern von Prozessen, für den Schutz von Menschen vor Unfällen und für die Vermeidung von Umweltschäden. www.sick.com

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