AMB 2022 in Stuttgart: Halle 1 - Stand C10

Success Story: Hochvorschubfräser – produktiv und sicher durch die Nacht

In Bad Marienberg stellt Vecoplan Maschinen zum Zerkleinern einer Vielzahl von Materialien her. Mit einer leistungsfähigen Entwicklungsabteilung bringt das Unternehmen aus dem Westerwald immer wieder Innovationen in den Markt. Dem Betrieb ist wichtig, auch in seiner Fertigung auf dem Stand der Technik zu sein. Hochvorschubfräser von Ingersoll erzeugen beispielsweise in der Produktion der mächtigen Rotoren prozesssicher ein hohes Spanvolumen.
Sechs Stunden lang ist der Hochschubfräser der GoldSFeed-Serie von Ingersoll ununterbrochen im Einsatz und erlaubt so die Fertigstellung des Rotors über Nacht.
Sechs Stunden lang ist der Hochschubfräser der GoldSFeed-Serie von Ingersoll ununterbrochen im Einsatz und erlaubt so die Fertigstellung des Rotors über Nacht. – Bild: Ingersoll Werkzeuge GmbH

1969 gegründet erzielte Vecoplan im vergangenen Jahr mit Maschinen und Anlagen für die Zerkleinerung, Förderung und Aufbereitung von Primär- und Sekundärrohstoffen einen Umsatz von 125 Millionen Euro. In der Gruppe, zu der Niederlassungen in den USA und Europa gehören, sind derzeit rund 500 Mitarbeiter beschäftigt.

Entwicklung & Produktion

2014 eröffnete Vecoplan eines der weltweit größten und modernsten Entwicklungszentren im Bereich der Aufbereitungstechnologie. Auf 1.000qm Fläche finden pro Jahr etwa 300 Versuche statt. In vier Fertigungshallen stehen zudem rund 20.000qm Produktions- und Lagerfläche zur Verfügung. Mit einem Eigenfertigungsanteil von rund 80 Prozent ist die Fertigungstiefe groß. Produktentwicklung und Erweiterung der Produktion gehen Hand in Hand. „Den Rotor für unseren größten Zerkleinerer, den VEZ 3200, können wir erst fertigen, seit wir mit der WFL M120 Millturn eine entsprechend große Maschine angeschafft haben“, berichtet Daniel Dittmann, Leiter der Zerspanung. Der Rotor bringt es auf ein Gewicht von neun Tonnen und arbeitet in der Zerkleinerungsmaschine mit einer Drehzahl von bis zu 100 Umdrehungen pro Minute.

Freuen sich über die gelungene Zusammenarbeit (von links): Marco Birk (Ingersoll/KB Toolzz), Maschinenbediener Nico Hammer und Daniel Dittmann, Leiter Zerspanung (beide Vecoplan) mit Ingersoll-Produktmanager Suvat Yildirim.
Freuen sich über die gelungene Zusammenarbeit (von links): Marco Birk (Ingersoll/KB Toolzz), Maschinenbediener Nico Hammer und Daniel Dittmann, Leiter Zerspanung (beide Vecoplan) mit Ingersoll-Produktmanager Suvat Yildirim.Bild: INGERSOLL Werkzeuge GmbH

>>Standzeit um 40 Prozent verlängert<<

Ein Rotor ist das Herzstück jeder Zerkleinerungsmaschine von Vecoplan. Mit seiner individuellen Form und einer Vielzahl eingeschraubter Schneiden ähnelt er einem Zerspanungswerkzeug – nur eben im XXL-Format. „Die Anforderungen sind ganz ähnlich wie beim Zerspanen“, bestätigt Dittmann. „Auch bei unseren Schreddern sollte der Durchsatz höher sein als bei anderen Zerkleinerern und das Werkzeug muss auch länger halten. Daneben ist auch eine gewisse Prozesssicherheit wichtig, um stabil auf die gewünschte Produktionsmenge zu kommen, die in Tonnen pro Stunde gemessen wird.“

Vielfach nutzbarer Hochvorschubfräser

Auch in der eigenen Fertigung ist Produktivität gefragt. Um vom Rohling bis zu 2t Material abzutragen, kommt es auf ein möglichst hohes Zeitspanvolumen an. Im Gegensatz zu den Schneiden, die als Verschleißteile in hohen Stückzahlen anfallen, werden die Rotoren zumeist in Losgröße 1 gefertigt. Im Laufe der Jahre hat Vecoplan deren Zerspanung in verschiedenen Schritten optimiert, wie Dittmann schildert: „Früher wurde das Werkstück bewegt, die Massen mussten also jeweils beschleunigt und abgebremst werden. Mit der Maschine von WFL wird nun die Dreh-Fräs-Einheit verfahren und wir sind in der Lage, in vernünftiger Art und Weise auch ein Hochvorschub-Werkzeug einzusetzen.“

Substrat garantiert hohe Prozesssicherheit

Vecoplan nutzt für die meisten Bearbeitungen Wendeschneidplatten des Typs SDXS0904MPR MM mit dem zähen Substrat IN4030 – das bei Ingersoll meistgenutzte Substrat. Durch die passende PVD-Beschichtung aus TiAlN erreichen Anwender einen sauberen Freiflächenverschleiß, was letztendlich die Prozesssicherheit gewährleistet.

Mit ihrem ersten Hochvorschubfräser waren die Fertiger durchaus zufrieden. Doch es scheint zur DNA des Unternehmens zu gehören, ständig das Gute durch Besseres abzulösen. Dittmann ist im regelmäßigen Austausch mit Marco Birk, Geschäftsführer der Firma KB Toolzz West, die als Stützpunkthändler für Ingersoll fungiert. „Wir haben eine sehr gute Partnerschaft mit Vecoplan“, bestätigt Birk. „Wir dürfen hier testen und Verbesserungsvorschläge einbringen. Auch Ingersoll profitiert von den Erfahrungen, die wir hier unter realen Bedingungen machen. Das ist eine wunderbare Kooperation.“

Das große Dreh-Fräs-Zentrum von WFL ebnete Vecoplan den Einstieg ins Hochvorschubfräsen.
Das große Dreh-Fräs-Zentrum von WFL ebnete Vecoplan den Einstieg ins Hochvorschubfräsen.Bild: INGERSOLL Werkzeuge GmbH

Das neue Schruppwerkzeug ist ein Hochvorschubfräser der GoldSFeed-Serie von Ingersoll. Er zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass in den Plattensitz verschiedene Wendeschneidplatten (WSP) eingebaut werden können. Die vierschneidigen Platten bietet Ingersoll mit vier unterschiedlichen Geometrien und sechs verschiedenen Hartmetallsorten an. Einem Anwender wie Vecoplan, der für seine Rotoren unterschiedliche Materialien vom normalen Baustahl bis zu Edelstahl bearbeitet, kommt das besonders entgegen. Für verschiedene Bearbeitungen lässt sich der gleiche Werkzeugkörper benutzen. Es müssen jeweils nur die Schneideinsätze geändert werden. Das minimiert die Zahl der Werkzeuge, die der Kunde benötigt. In Bad Marienberg kommen GoldSFeed Werkzeuge in den Durchmessern 50 und 80mm zur Anwendung.

Schwingungen zuverlässig dämpfen

Als Daniel Dittmann das neue Werkzeug bekam, hat er erst einmal experimentiert und verschiedene Werte für Drehzahl und Vorschub ausprobiert. Die Ergebnisse begeisterten ihn auf Anhieb: „Wir sind dabei sogar über die Empfehlungen hinausgegangen – und haben festgestellt, dass wir auch mit höheren Schnittwerten noch prozesssicher fertigen können.“

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