Universal und flexibel - zu sehen auf der AMB 2022: Halle 1, Stand H82

Innentitelstory: Neue Mehrfach-Spannlösung der Systembreite 50

Das Heinrich Kipp Werk bringt ein neues Mehrfach-Spannsystem auf den Markt, mit dem das zuverlässige Spannen unterschiedlicher Werkstücke möglich ist. Es eignet sich für alle Losgrößen und erlaubt enorme Spannkräfte. Die Präzisionsverzahnung gewährleistet dabei eine exakte Wiederholgenauigkeit. Nicht zuletzt ist der Umbau von Einfach- zu Mehrfachaufspannungen schnell und einfach zu bewerkstelligen.
Das Mehrfach-Spannsystem auf 
einer Wechselpalette mit Rastersystem montiert, die auf einem Nullpunkt-Spannsystem abgesteckt ist 
(Maschine: Hermle C250).
Das Mehrfach-Spannsystem auf einer Wechselpalette mit Rastersystem montiert, die auf einem Nullpunkt-Spannsystem abgesteckt ist (Maschine: Hermle C250). Bild: Heinrich Kipp Werk GmbH & Co. KG

Das Mehrfach-Spannsystem besteht aus variablen Elementen: Spannschienen, Anschläge und Keilspanner (mit oder ohne Festbacke) sind miteinander kombinierbar. Spannschienen sind in den Längen 130, 300, 400, 500, 600 und 700mm erhältlich. Durch mehrere Spannschienen hintereinander können flexibel Spannbereiche in der Länge erweitert werden. Bei einer Montage nebeneinander lassen sich die Spannbereiche für große Bauteile verbreitern.

Die neue Spannlösung von Kipp lässt sich mit Keilspannern doppelseitig und verschiedenen Festbacken kombinieren.
Die neue Spannlösung von Kipp lässt sich mit Keilspannern doppelseitig und verschiedenen Festbacken kombinieren. Bild: Heinrich Kipp Werk GmbH & Co. KG

Flexible Einstellung

Das Befestigen von Spannschienen geschieht wandlungsfähig über verschiedene Schnittstellen. Auf Maschinentischen mit T-Nuten lassen sie sich entweder in Längs- oder Querrichtung zur T-Nut ausrichten und fixieren. Somit kann der Maschinentisch optimal abgedeckt werden. Das Spannpratzenset erlaubt es, Spannschienen über den seitlichen Spannrand an jeder beliebigen Position zu befestigen.

>>Zwei weitere Systembreiten ergänzen künftig das Programm<<

Passend zum Kipp-Rastersystem können Anwender das Mehrfach-Spannsystem flexibel abstecken und fixieren. Rasterabstände mit 40 und 50mm sind möglich. Dafür steht eine große Auswahl an Rasterpaletten, Aufspannwinkeln und -würfeln sowie Kreuztürmen und Aufspanntürmen 6-Kant und 8-Kant für jede Maschinentischgröße zur Verfügung.

Das Mehrfach-Spannsystem mit Spannbolzen direkt auf einem Nullpunkt-Spannsystem montiert: Das Spannen des Werkstücks erfolgt mit Festbacke (rechts) sowie Keilspanner mit Festbacke (links).
Das Mehrfach-Spannsystem mit Spannbolzen direkt auf einem Nullpunkt-Spannsystem montiert: Das Spannen des Werkstücks erfolgt mit Festbacke (rechts) sowie Keilspanner mit Festbacke (links). Bild: Heinrich Kipp Werk GmbH & Co. KG

Kombination mit Nullpunkt-Spannsystemen

Zusätzlich verfügen die Spannschienen über Aufnahmebohrungen D25H6 für die gängigen Nullpunkt-Spannsysteme mit Systemabständen von 200mm sowie Aufnahmebohrungen D16H6 für mechanische Nullpunkt-Spannsysteme mit Systemabständen von 96mm. Sämtliche Spannschienen lassen sich durch Einschrauben der Spannbolzen mit dem Nullpunkt-Spannsystem verbinden. Es ist möglich, das Mehrfach-Spannsystem direkt auf ein Nullpunkt-Spannsystem abzustecken oder über eine Wechselpalette mit Rastersystem zu montieren. Somit ist das Kipp Mehrfach-Spannsystem für den Einsatz bei vertikalen und horizontalen Bearbeitungszentren sowie 5-Achs-Bearbeitungen hochflexibel einsetzbar und für jeden Anwendungsfall geeignet.

Die Spannlösung der Baden-Württemberger mit Keilspanner plus Festbacke.
Die Spannlösung der Baden-Württemberger mit Keilspanner plus Festbacke. Bild: Heinrich Kipp Werk GmbH & Co. KG

Einsatz auf einer 5-Achs-Fräsmaschine

Das Aufmacherbild zeigt einen Anwendungsfall, bei dem das Mehrfach-Spannsystem auf einer Hermle C250 5-Achs-Fräsmaschine montiert wurde. Direkt auf den Maschinentisch ist eine 4-fach Nullpunkt-Spannstation zum schnellen Tausch von Vorrichtungen adaptiert. Das Mehrfach-Spannsystem wurde auf eine Wechselpalette mit Rastersystem montiert, auf die sich die unterschiedlichen Spannsysteme und -elemente von Kipp aufspannen lassen. Eine Kombination aus Keilspannern doppelseitig und Keilspanner mit Festbacke innerhalb des Systems ist ebenso möglich wie die Kombination aus Festbacke mit einer bzw. zwei Befestigungsschrauben. Je nach Spannkraftanforderung und Platzverhältnissen können Anwender beliebig kombinieren.

Das innovative Spannmittel von Kipp mit Auflageleisten und seitlichem Werkstückanschlag für das Werkstück
Das innovative Spannmittel von Kipp mit Auflageleisten und seitlichem Werkstückanschlag für das Werkstück Bild: Heinrich Kipp Werk GmbH & Co. KG

Bei einem weiteren Anwendungsfall auf der Hermle C250 gestattet das Mehrfach-Spannsystem die Bearbeitung von Formeinsätzen für den Werkzeugbau. Durch den schnellen Umbau des Systems lassen sich vorbearbeitete Normalien rasch fertig bearbeiten. In diesem Fall wurde das Mehrfach-Spannsystem mittels Spannbolzen mit dem Nullpunkt-Spannsystem verbunden. Angeschlagen wird der Einsatz mit einer Festbacke ES; als Spannelement dient ein Keilspanner mit Festbacke.

Keilspanner und Festbacken

Grundsätzlich erlauben Keilspanner doppelseitiges, die Modelle mit Festbacke einseitiges Spannen. Beide Ausführungen der Keilspanner gewähren ein prozesssicheres Fixieren durch die hohe Spannkraft. Letztere lässt sich mittels Drehmomentschlüssel genau einstellen. Eine maximale Spannkraft von 30kN ist ausreichend für eine Grobzerspanung. Bei der Systemgröße 50mm erreichen die Keilspanner eine Spannkraft von 30kN bei einem Anziehdrehmoment von 85Nm.

Mehrfach-Spannsystem mit Werkstückanschlag
Mehrfach-Spannsystem mit Werkstückanschlag – Bild: Heinrich Kipp Werk GmbH & Co. KG

Die Keilspanner gibt es entsprechend den unterschiedlichen Anforderungen mit glatter Spannbacke für vorgefertigte Werkstücke, Spannbacken mit Riffelung für Rohteile oder mit Spannbacken samt Bearbeitungszugabe zum Einarbeiten einer Werkstückkontur. Abgesetzte Keilspanner sind mit einer Absatztiefe von 2mm und 5mm verfügbar. Nicht zuletzt sind Ausführungen mit integrierten Spannpins erhältlich – sie sind mit einer Ringschneide ausgestattet, die eine formschlüssige Verbindung mit dem Werkstück bildet.

Auch Festbacken gibt es in glatten, geriffelten und abgesetzten Ausführungen. Der Typ ES zeichnet sich durch eine schmale Bauweise aus und ist somit ideal für Aufspannungen mit kleineren Werkstücken und größeren Stückzahlen geeignet. Festbacken des Typs DS mit zwei Befestigungsschrauben kommen bevorzugt bei größeren Bearbeitungskräften zum Einsatz. Die Präzisionsverzahnung bewirkt ein hochgenaues Positionieren der Festbacken, sodass sich diese sicher und exakt befestigen lassen. Über das Anziehen der Befestigungsschraube wird eine formschlüssige Verbindung mit der Spannschiene erreicht.

Das Spanntechnikprogramm von Kipp im Überblick

Werkstück-Spanntechnik: Vielfältiges Komponentenprogramm für das universelle Spannen von Werkstücken – logisch gegliederte Produktgruppen wie Spannelemente, Positionierelemente und Spannzubehör für Bearbeitungsmaschinen – frei kombinierbar und sehr flexibel.

Modulare Spanntechnik: Grundelemente für den modularen Aufbau von Werkstücken über Rasterbohrungen: Standardisierte Platten, Türme und Winkel steigern die Flexibilität und reduzieren die Anzahl der Vorrichtungselemente in der Fertigung auf ein Minimum.

Nullpunkt-Spanntechnik: Systeme für schnelles, präzises Spannen und Referenzieren über die Nullpunkt-Spanntechnik. Für die Mehrseiten-Bearbeitung steht das 5-Achs-Modul-Spannsystem zur Verfügung. Ein weiteres Schnellwechselsystem ist das Positionier- und Spannsystem mechanisch und pneumatisch.

Schraubstock-Spanntechnik: Verschiedene Schraubstock-Varianten – 5-Achs-Spanner für die 5-/6-Seiten-Bearbeitung – NC-Spanner für 3-Achs-Fräsmaschinen – Mehrfach-Spannsystem für größere Stückzahlen – Zentrisch-Spanner mit Nullpunkt- und Automationsschnittstelle.

Durch die beidseitige Skalierung an den Spannschienen und Festbacken lässt sich jede Position der Festbacken genau dokumentieren und im Wiederholfall identisch einstellen. Das verbessert die Wiederholgenauigkeit und spart Zeit. Festbacken werden entsprechend der Spannsituation auf den Schienen positioniert. An den seitlichen Gewindebohrungen der Spannschienen können Werkstückanschläge montiert werden.

Umfangreiches Zubehörprogramm

Anwender des neuen Mehrfach-Spannsystems von Kipp aus Sulz am Neckar (Baden-Württemberg) profitieren zudem von einem umfangreichen Zubehör. Unter anderem sind Auflageleisten, verschiedene Aufsatzbacken sowie Werkstückanschläge verfügbar. Mit anschraubbaren Auflageleisten lassen sich unterschiedliche Einspanntiefen des Werkstücks einstellen. Die Auflageleisten, die es in drei verschiedenen Höhen gibt, können mit den Festbacken sowie den Keilspannern verschraubt werden.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: DMG Mori AG
Bild: DMG Mori AG
Beeindruckender Messeauftritt

Beeindruckender Messeauftritt

In einer eigens errichteten ‚DMG Mori City‘ konzentriert sich der Werkzeugmaschinenbauer in Halle 2 während der EMO auf sein Fokusthema ‚Machining Transformation‘ (MX). Basierend auf den vier MX-Säulen Prozessintegration, Automation, Digital Transformation (DX) und Green Transformation (GX) demonstriert der Global Player auf 9.000m² zahlreiche Technologien und Lösungen: vom Universal- und Produktionsdrehen über 5-Achs-Bearbeitungszentren und Dreh-Fräszentren bis hin zum Additive Manufacturing.

Bild: COSCOM Computer GmbH
Bild: COSCOM Computer GmbH
Zentrale Datenbank-Plattform

Zentrale Datenbank-Plattform

Wer das Heft in der Hand halten will, sollte in der Produktion keine Zettelwirtschaft betreiben. Der Weltmarktführer von Flechtmaschinen Herzog aus Oldenburg setzt daher wohlwissend auf das Coscom ECO-System und verbindet damit sukzessive shopfloor- sowie unternehmensweit seine IT-Insellösungen zu einem schlagkräftigen Ganzen. So befindet sich das gesamte Unternehmens-Knowhow stets im Zugriff aller Mitarbeiter.

Bild: Hartmetall-Werkzeugfabrik Paul Horn GmbH - Nico Sauermann
Bild: Hartmetall-Werkzeugfabrik Paul Horn GmbH - Nico Sauermann
Trendbericht: Komplettbearbeitung für mehr Nachhaltigkeit

Trendbericht: Komplettbearbeitung für mehr Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt die Industrie aktuell ganz besonders. Neben zahlreichen organisatorischen Abläufen zählt in der Fertigung die Komplettbearbeitung von Bauteilen zu den technologischen Ansätzen, um sowohl effizienter als auch infolgedessen nachhaltiger zu produzieren. Unter der eigenen Rubrik ‚Future of Sustainability in Production‘ und dem gleichnamigen Gemeinschaftsstand widmet sich die EMO Hannover 2023 dem Thema Nachhaltigkeit als gesamtgesellschaftlicher Aufgabe.

Bild: Georg Oest Mineralölwerk GmbH & Co. KG
Bild: Georg Oest Mineralölwerk GmbH & Co. KG
Doppelplanschleifen in Highend-Präzision

Doppelplanschleifen in Highend-Präzision

Die Rudolf Rafflenbeul Stahlwarenfabrik in Hagen fertigt ein breites Produktspektrum mit mehr als 4.000 Artikeln aus Federstahl: Normteile wie Spannstifte und Dünnschaftschrauben sowie Kontakt-, Feder- und Spannscheiben als auch Stanz- und Umformteile. Eine moderne Schleifmaschine von Supfina Grieshaber sowie der Oest-Kühlschmierstoff sichern die hohe Präzision trotz großer Stückzahl.

Bild: Mitutoyo Deutschland GmbH
Bild: Mitutoyo Deutschland GmbH
Smarte Gemeinschaftszelle

Smarte Gemeinschaftszelle

Internet of Things, Industrie 4.0, wandelbare Fabrik: Das sind gern benutzte Schlagwörter für eine Vielzahl an Gedanken und Interpretationen. Viele davon betreffen die Messtechnik – und erwartet werden von ihr zukunfts- sowie tragfähige Automatisierungskonzepte für das Produktionsumfeld. Ein solches präsentiert der Messsystemanbieter Mitutoyo (EMO: Halle 6, Stand B42) mit der ‚Smart Factory Cell‘ in Zusammenarbeit mit Komeg und Fanuc.

Bild: Kelch GmbH
Bild: Kelch GmbH
Digital messen + vernetzen

Digital messen + vernetzen

Mit einer digitalen Messung der Einzugskräfte bereiten sowohl Maschinenhersteller als auch Anwenderbetriebe den Weg für sichere Produktionsprozesse. Der Systemhersteller Kelch bietet mit seinem Safecontrol 4.0 ein digitales Messsystem an, das sich über mobile Endgeräte sowie per App intelligent vernetzen lässt. Es erfasst mit einem Messbereich zwischen 2kN und 100kN die Einzugskräfte an der Maschinenspindel sowie von Verlängerungen, Reduzierungen und Nullpunktspannsystemen. Als weiteres nützliches Feature bietet die App die Möglichkeit, einen eigenen Maschinenpark anzulegen und mittels QR Code zu identifizieren.

Bild: Spanflug Technologies GmbH
Bild: Spanflug Technologies GmbH
Anwenderstory: Bauteile sicher kalkulieren

Anwenderstory: Bauteile sicher kalkulieren

Das Unternehmen MTP Maier Technologie in Präzision setzt auf Spanflug Make, um den Angebotspreis für gefräste und meist auch weiterbearbeitete Bauteile automatisch zu kalkulieren. Das entlastet den Lohnfertiger und senkt die Kosten für die Angebotserstellung. Auf Basis einer technischen Zeichnung und eines CAD-Modells ist mit wenigen Mausklicks ein marktgerechter Preis ermittelt – und das vollkommen ortsunabhängig.